Marktberichte

Anleger meiden das Risiko Rohölpreise geben nach

Nach dem starken Impuls durch unerwartet niedrige US-Lagerdaten ziehen sich die Notierungen an den Rohstoffmärkten wieder etwas zurück. Öl der US-Referenzsorte WTI kostet trotzdem noch mehr als 88 Dollar je Fass.

Die "Elisabeth Knutsen", ein 265 Meter langer Öltanker mit 80.000 Tonnen Rohöl aus Russland an Bord, auf dem Weg in den Rostocker Hafen.

Die "Elisabeth Knutsen", ein 265 Meter langer Öltanker mit 80.000 Tonnen Rohöl aus Russland an Bord, auf dem Weg in den Rostocker Hafen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Euro-Schuldenkrise hat den Rohstoffanlegern die Lust auf riskantere Investitionen genommen. Vor dem offiziellen Start des EU-Gipfeltreffens in Brüssel wollte sich offenbar niemand zu weit aus dem Fenster lehnen. "Sollte eine klare und nachhaltige Lösung der Schuldenkrise nach dem Treffen nicht wahrscheinlicher werden, dürfte die Unsicherheit unter den Marktteilnehmern eher zunehmen", bemerkten die Analysten der Commerzbank.

"Obgleich dies den Euro weiter belasten würde, könnte Gold als sicherer Hafen im Gegensatz zu den anderen Rohstoffen davon profitieren." Der Goldpreis bewegte sich allerdings nach unten. Die Feinunze des Edelmetalls kostete 1377 Dollar und damit rund drei Dollar weniger als im späten US-Geschäft.

Am Ölmarkt fiel der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI um 0,5 Prozent auf 88,19 Dollar. Die Nordseesorte Brent wurde zu 91,79 Dollar und damit 44 Cent günstiger gehandelt. Die Sorge um die Euro-Zone und die Folgen der Krise auf die Weltwirtschaft stellten die zuletzt optimistischen US-Lagerdaten in den Schatten, sagten Händler. Die jüngsten Daten zum US-Häusermarkt ließen Raum zur Interpretation: Die Baugenehmigungen für Eigenheime gingen überraschend zurück, dafür stiegen die Wohnbaubeginne im November.

Bei den Industriemetallen drückten steigende Lagerbestände den Kupferpreis. Eine Tonne des Industriemetalls kostete mit 8995 Dollar rund ein Prozent weniger als am Vortag. Die Kupferbestände an der Londoner Metallbörse LME stiegen auf 360.800 Tonnen und damit um 2850 Tonnen. Das schüre Nachfragesorgen, sagten Händler.

Gewalttätige Proteste nach der Präsidentenwahl an der Elfenbeinküste, dem weltweit wichtigsten Kakao-Produzenten, hat den Preis für Kakao weiter in die Höhe getrieben. Wegen der Angst vor Gewalt arbeiten viele Betriebe gar nicht, weswegen die Ausfuhren schon seit Tagen eingeschränkt sind. Der ICE-Futurepreis auf den Mai-Kontrakt kletterte um 1,5 Prozent auf 3041 Dollar.

Quelle: ntv.de, rts

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