Marktberichte

Streit zwischen Minsk und Moskau Rohölpreise ziehen an

An den Rohstoffmärkten beginnt das neue Jahr mit steigenden Notierungen. Der Preis für US-Öl überwindet am Montagmorgen die Marke von 80 Dollar.

In Weißrussland verläuft alles "normal".

In Weißrussland verläuft alles "normal".

(Foto: REUTERS)

Ein Barrel (159 Liter) der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Auslieferung im Februar kostete 80,48 Dollar. Das sind 1,12 Dollar mehr als zum Handelsschluss am Donnerstag. Ein Barrel der Nordseesorte Brent verteuerte sich um 80 Cent auf 78,73 Dollar.

Der Streit zwischen Russland und Weißrussland über eine Verlängerung eines Öl-Vertrags, der am Neujahrstag ausgelaufen war, habe die Ölpreise steigen lassen, sagten Händler.

Weißrussland will deutlich mehr Geld für das Weiterleiten des Öls nach Westen, während Russland eine Erhöhung seiner Exportzölle anstrebt. Insgesamt sei das Handelsvolumen nach den Feiertagen noch dünn.

Minsk dementiert

Nach weißrussischen Angaben fließen die Öllieferungen trotz des Preisstreits mit Russland derzeit ungehindert nach Europa. Der Transport über die Pipeline "Druschba" an die Kunden in der EU verlaufe normal, sagte eine Sprecherin des staatlichen Energiekonzerns Belneftekhim.

Zwei Händler von russischen Ölproduzenten hatten am Sonntag erklärt, Russland habe ab dem 1. Januar seine Lieferungen an den Nachbarstaat eingestellt, nachdem sich die beiden Länder nicht über die Transit- und Abnehmerpreise einigen konnten.

Mit dem Winter kommt der Streit

Erst vor drei Jahren führte ein ähnlicher Konflikt zu Beeinträchtigungen der Öllieferungen nach Deutschland und Polen.

Über die Leitung "Druschba", die nach Kapazität und Länge eine der weltweit größten Pipelines ist, bezieht Deutschland rund 15 Prozent und Polen mehr als drei Viertel seines Ölbedarfs. Europa erhält zudem ein Fünftel seines Gases aus Russland über Leitungen durch die Ukraine und Weißrussland.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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