Investoren machen Kasse Rohstoffmärkte im Minus
25.09.2007, 14:20 UhrAm internationalen Rohstoffmarkt sind die Kurse am Dienstag überwiegend gesunken. Händlern zufolge nahmen spekulativ orientierte Anleger ihre Gewinne mit, nachdem die Preise in den vergangenen Tagen auf Mehrjahreshochs gestiegen waren. Beim Ölpreis kam die Erleichterung darüber hinzu, dass ein Sturm über Förderanlagen im Golf von Mexiko ohne Schaden anzurichten hinweggezogen ist. Ein Fass der Sorte WTI verbilligte sich um fast einen US-Dollar auf rund 80 US-Dollar. Die Nordseesorte Brent kostete mit 78,34 US-Dollar 57 Cent weniger als im späten Vortagesgeschäft.
Auch beim Gold nahmen Investoren ihre Gewinne mit, die Feinunze war zeitweise zu 722,30 US-Dollar zu haben. Ende vergangener Woche mussten noch bis zu 739 US-Dollar gezahlt werden, so viel wie seit 28 Jahren nicht mehr. Gold wird oft als Absicherung gegen einen sinkenden US-Dollar genutzt, und in den vergangenen Tagen war die US-Währung bei Investoren so unbeliebt wie seit Jahren nicht.
Das weltweite Goldangebot beläuft sich einer Studie der LBBW zufolge auf ungefähr 3.800 Tonnen pro Jahr. Zwei Drittel davon stammen demnach aus der Minenförderung in Südafrika, Australien, China und den USA. Das restliche Drittel des Angebots stamme aus Altgoldrecycling und den Verkäufen der Notenbanken. Rund zwei Drittel des verfügbaren Edelmetalls wird der Studie zufolge an die Schmuckindustrie verkauft, etwa 14 Prozent der Nachfrage kämen aus der Industrie und der Zahnmedizin.
Der Kupfer-Preis fiel wieder unter die Marke von 8000 US-Dollar pro Tonne. Zuletzt zahlten Händler 7975 US-Dollar. Analysten zufolge könnte der Preis schnell wieder anziehen, da Gerüchte über einen bevorstehenden Streik in einer Kupfermine in Peru kursierten.
Die Sorge vor einem Engpass bei der Versorgung mit Weizen hielt den Preis weiter hoch. Ein Scheffel (Fass zu 35 Litern) Chicago Weizen kostete 8,74 US-Dollar. Seit Jahresbeginn hat sich das Getreide um 80 Prozent verteuert. Analysten begründen den rasanten Anstieg mit der Sorge vor Versorgungsengpässen, da die Anbaugebiete immer knapper werden. Zuletzt hatte ein australischer Bundesstaat wegen anhaltender Trockenheit seine Prognosen zum Jahresertrag um 44 Prozent gesenkt. Andere wichtige Anbaugebiete wurden überschwemmt.
Quelle: ntv.de