Iran und Nigeria belasten Rohstoffmärkte sind nervös
12.01.2012, 17:05 Uhr
(Foto: REUTERS)
Die Rohstoffmärkte stehen weiter im Bann der Auseinandersetzung zwischen dem Iran und dem Westen. "Der Markt hat allen Grund nervös zu sein", sagt ein Händler. Dazu kommt mit den Unruhen in Nigeria ein weiterer preistreibender Faktor. Und auch Europas Staatsschuldenkrise schwirrt in den Investorenköpfen. Das Resultat: Öl und Gold klettern.
Die Furcht vor Produktionsausfällen in Nigeria hat den Ölpreis am Donnerstag weiter nach oben getrieben. Brent kostete mit einem Plus von bis 2,6 Prozent auf 115,12 Dollar je Fass so viel wie seit gut zwei Monaten nicht mehr. WTI verteuerte sich zeitweise um 2,1 Prozent auf 102,98 Dollar. Die zuständige nigerianische Gewerkschaft Pengassan drohte am Donnerstag, die Öl- und Gasproduktion ab Sonntag lahmzulegen. In dem Ölförderland laufen landesweite Streiks gegen die Kürzung von Benzinsubventionen.
"Der Markt hat allen Grund nervös zu sein und je nervöser der Markt ist, desto mehr werden die Ölpreise nach oben gehen," sagte Jeremy Friesen, Rohstoff-Stratege bei der Societe Generale. Anleger fürchten wegen der Spannungen in den beiden Ölförder-Ländern eine Beeinträchtigung in der Ölversorgung.
Der Iran hat im Streit mit dem Westen mehrfach gedroht, die für die internationalen Öltransporte wichtige Straße von Hormus zu schließen. In Nigeria sorgen die Proteste gegen die Kürzung von Benzinsubventionen für Bauchschmerzen bei den Anlegern.
Gold legt zu
Der Preis für das Edelmetall kletterte in der Spitze um 0,7 Prozent auf 1652,51 Dollar je Feinunze, den höchsten Stand seit vier Wochen. "Damit wird Gold zumindest aktuell wieder seinem Status als sicherem Hafen gerecht", urteilten die Analysten der Commerzbank. Der Preis für Gold war wochenlang im Sog des Abverkaufs bei den übrigen Rohstoffe unter Druck geraten. Ende Dezember war der Preis für das Edelmetall mit 1521,94 Dollar je Feinunze auf ein Fünfeinhalbmonatstief gerutscht.
Kupferpreis klettert
Das deutliche Plus bei den China-Importen sorgte am Kupfermarkt weiter für steigende Preise. Die chinesische Zollbehörde hatte bekannt gegeben, dass die Kupfer-Importe im Dezember im Vergleich zum Vormonat um 12,6 Prozent auf 508.942 Tonnen gestiegen waren. Seitdem ist der Kupferpreis um gut 5 Prozent nach oben geklettert - am Donnerstag notierte er 1,2 Prozent fester bei 7872 Dollar je Tonne.
Quelle: ntv.de, bad/rts