Marktberichte

Nach dem Ausverkauf Rohstoffmarkt beruhigt sich

Ölförderung nahe der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku.

Ölförderung nahe der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Nach dem heftigen Ausverkauf am Dienstag verläuft der Handel an den Rohstoffbörsen in ruhigeren Bahnen. Größere Verluste sind nicht zu sehen, hier und da ziehen die Preise sogar wieder an, so beim Öl.

Die Ölpreise ziehen wieder leicht an und gleichen damit einen kleinen Teil der Vortagesverluste aus. Ein Fass (159 Liter) Nordseeöl der Sorte Brent verteuerte sich um 0,5 Prozent auf 122,63 Dollar, US-Leichtöl der Sorte WTI um 0,2 Prozent auf 104,92 Dollar. Händler sprachen von einer technischen Reaktion, nachdem die Preise am Vortag im Sog der Schwäche an den Aktienmärkten etwa zwei Prozent nachgegeben hatten. Unterstützung komme nach wie vor von Spekulationen auf Lieferengpässe durch den Streit um das Atomprogramm des Irans.     

Einige fundamentale Daten deuteten jedoch eher auf sinkende Preise: So senkte die US-Energiebehörde EIA ihre Schätzungen für den weltweiten Ölverbrauch im laufenden und im nächsten Jahr. Dem US-Branchenverband API zufolge stiegen in der vergangenen Woche die Öl-Bestände um 4,6 Mio. Barrel und damit wesentlich stärker als erwartet.     

Die Industriemetalle setzten ihren Abwärtstrend nach dem Ausverkauf am Vortag nur noch moderat fortgesetzt. Kupfer verbilligte sich um 0,6 Prozent auf 8238 Dollar je Tonne, Aluminium um 0,1 Prozent auf 2233 Dollar. Am Dienstag war der Kupferpreis um 2,5 Prozent gefallen - der größte Tagesverlust seit fast einem Monat. Zwar gehen die in London gemeldeten Kupferbestände seit Wochen zurück, doch sind die Lager in China noch voll. "Selbst wenn der Preis wieder unter 8000 Dollar rutschen sollte, rechne ich nicht mit großen chinesischen Käufen", erklärte Analystin Grace Qu bei CRU in Peking.               

Der Goldpreis hat sich auf einem niedrigeren Niveau stabilisiert. Die Feinunze kostete mit 1675 Dollar etwa so viel wie am Vorabend. Am Dienstagvormittag war in London der Preis aber mit 1685,50 Dollar noch deutlich höher gefixt worden. Gold werde nach dem starken Anstieg zum Jahresbeginn derzeit als risikoreicher Rohstoff und nicht als sicherer Anlagehafen gehandelt, erklärte Nick Trevethan, Rohstoffstratege bei ANZ in Singapur. "Und die Märkte setzen bis auf weiteres ganz und gar nicht auf Risiko." Trevethan hält einen Preisrückgang bis auf 1650/60 Dollar für möglich. Unterstützung bekomme der Goldpreis vor allem von der Nachfrage von Juwelieren und anderen Goldverarbeitern, die aber noch moderat sei, erklärte ein Händler.

Quelle: ntv.de, sla/rts

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