Das jüngste Rating-Urteil von Moody's, die schwelende Schuldenkrise in Griechenland – auch an den Rohstoffmärkten führt dies zu vorsichtigen Anlagestrategien. Öl- und Kupferpreise sinken.

Rohöl-Investoren haben die Herabstufung einiger Euro-Staaten durch die Rating-Agentur Moody's zum Anlass für Gewinnmitnahmen genommen. Ein Barrel der US-Sorte WTI  kostete 100,62 Dollar, 0,3 Prozent weniger als am Montag. Brent-Öl verbilligte sich um 0,6 Prozent auf 117,21 Dollar.   

"Nachdem der Markt einige Wochen gestiegen ist, haben einige Anleger offenbar Angst, auf dem falschen Fuß erwischt zu werden", sagte Ric Spooner, Chef-Marktanalyst des Brokerhauses CMC Markets. Risikomanager Tony Nunan von Mitsubishi Corp. betonte jedoch, dass angesichts der wachsenden Spannungen in Syrien und dem Iran ein größerer Kursrutsch nicht zu erwarten sei.

Zweifel an der Reformierbarkeit Griechenlands belasteten erneut den Kupferpreis. "Es steht ein großes Fragezeichen hinter der Umsetzung all dieser Sparmaßnahmen", sagte Dominic Schnider, Chef-Rohstoffanalyst von UBS Wealth Management. Schließlich sei Griechenland bislang weit hinter seinen Ankündigungen zurückgeblieben. Kupfer verbilligte sich um 0,4 Prozent auf 8393,75 Dollar je Tonne. Gold gab ebenfalls 0,4 Prozent nach und notierte bei 1715,26 Dollar je Feinunze.            

Spekulationen auf eine schlechte südamerikanische Soja-Ernte trieben den Preis für Palmöl auf ein Drei-Wochen-Hoch. Eine Tonne dieses ebenso wie Sojaöl als Lebensmittel und Biokraftstoff eingesetzten Pflanzenfetts verteuerte sich um bis zu 0,6 Prozent auf 3187 Ringgit (793 Euro). Die Soja-Anbaugebiete in Argentinien und in Brasilien leiden unter einer Hitzewelle. Außerdem profitiere Palmöl vom Kursverfall der malaysischen Währung Ringgit, wodurch das Pflanzefett im Vergleich zum Konkurrenten Sojaöl billiger werde, sagten Börsianer.