Dollar auf Erholungskurs Rohstoffpreise fallen
16.11.2010, 13:20 UhrAm Rohstoffmarkt machen viele Investoren angesichts von anhaltenden Spekulationen auf eine baldige weitere Zinserhöhung in China Kasse gemacht. Chinas Notenbankchef Zhou Xiaochuan hatte gewarnt, dass die Inflation auch nach der jüngsten Zinserhöhung ein Problem bleibe. Eine Straffung der chinesischen Geldpolitik könnte zwar eine Überhitzung der boomenden Wirtschaft verhindern. Investoren am Rohstoffmarkt fürchten aber, dass dies zulasten der Nachfrage nach Rohstoffen gehen würde. Daneben beäugten die Anleger die Schuldenlage in Irland, die über den Euro auch die Rohstoffpreise belastete. Da die US-Währung derzeit relativ stabil ist, sind die Rohstoffe für Anleger im Nicht-Dollar-Raum weniger attraktiv.
Doch nicht nur Nachrichten aus China lasteten auf den Kursen. Die Preise sind derzeit eher auf dem Rückzug, da die Anleger die Lage in Irland kritisch beäugen", sagte ein Händler. Dies belaste den Euro und mache somit Rohstoffe für Anleger aus dem Nicht-Dollar-Raum weniger attraktiv.
Sowohl Kupfer als auch Öl verbilligen sich weiter, während der Goldpreis relativ stabil blieb. Die Feinunze kostete mit 1361,60 Dollar in etwa so viel wie am Vorabend. Der Silberpreis zog dagegen um rund ein Prozent auf 25,68 Dollar je Feinunze an. Händler verwiesen darauf, dass die Anleger derzeit bei vielen Rohstoffen ihre Gewinne mitnähmen. Gold komme da noch recht gut davon. Die Edelmetalle können der Talfahrt der übrigen Rohstoffe trotzen, da Anleger in Gold und Silber immer noch eine relativ krisensichere Investition sehen. Darauf weisen auch die Analysten der Commerzbank hin: "Solange die Unsicherheit bestehen bleibt und die Schuldenkrise in den Euro-Peripherieländern weiter schwelt, dürfte die Nachfrage nach Gold und Silber als wertstabile Anlagen hoch bleiben und die Preise somit unterstützen."
Der Kupferpreis fiel um 1,6 Prozent auf 8511 Dollar. Nachdem der Preis in diesem Jahr besonders kräftig zugelegt hat, nahmen einige Anleger Gewinne mit. Zink setzte seine Talfahrt fort und verlor über drei Prozent auf 2262,50 Dollar je Tonne.
Aufgrund des derzeit stabilen Dollar gaben die Ölpreise nach. Das Fass der amerikanischen Referenzsorte WTI verbilligte sich um 1,2 Prozent auf 83,92 Dollar, Nordseeöl Brent kostete mit 85,95 Dollar rund 1 Prozent weniger.
Quelle: ntv.de, rts