Im Sog des schwachen Euro Rohstoffpreise fallen
30.05.2012, 12:31 Uhr
(Foto: REUTERS)
Die ausufernde Eurokrise lässt auch die Kurse an den Rohstoffmärkten erzittern. Weil ein schwächerer Euro in Dollar abgerechnetes Öl oder Metalle verteuert, reagieren die Preise mit einem Rücksetzer.
Die anhaltende Euro-Schwäche hat die Preise von Kupfer, Öl und Gold am Mittwoch abrutschen lassen. Die wachsenden Probleme im spanischen Bankensektor drückten die Gemeinschaftswährung auf 1,2434 Dollar, den niedrigsten Stand seit fast zwei Jahren. Für Anleger aus Euroländern werden die zumeist in Dollar gehandelten Rohstoffe damit teurer. "Die Investoren machen um Gold, Kupfer oder Öl also lieber einen Bogen," erklärte ein Händler.
Kupfer verbilligte sich um mehr als ein Prozent auf 7588 Dollar je Tonne, der Goldpreis gab um bis zu 0,6 Prozent auf 1545 Dollar je Feinunze nach. Öl der Sorte Brent kostete mit 105,95 Dollar je Fass 0,7 Prozent weniger. Der Preis für WTI notierte ein Prozent schwächer bei 89,89 Dollar.
"Wir haben eine Vertrauenskrise," sagte Ric Spooner, Analyst bei CMC Markets. Die Angst vor einer Ansteckungsgefahr werden mit den Problemen im spanischen Bankensektor immer größer. Angesichts der Belastungen für den Finanzsektor, die vor allem auf eine geplatzte Preisblase am Immobilienmarkt zurückgehen, bezweifeln viele Experten inzwischen, dass Spanien auf Dauer ohne Unterstützung der Euro-Partner auskommen kann.
Der Kupferpreis hat seit Monatsanfang knapp zehn Prozent verloren. Der Goldpreis gab um sieben, die Preise für Brent und WTI um mehr als elf beziehungsweise 14 Prozent nach.
Quelle: ntv.de, nne/rts