Korea-Konflikt macht Sorgen Rohstoffpreise sinken
23.11.2010, 15:16 Uhr
An der New Yorker Rohstoffbörse liegen die Nerven blank.
Die politischen Spannungen zwischen Nord- und Südkorea sorgen für rote Vorzeichen bei den Rohstoffen. Besonders hoch ist die Nervosität auf dem Ölmarkt, bei den Metallen sehen Analysten immerhin noch Einstiegskurse.
Am Rohstoffmarkt haben die politischen Spannungen zwischen Nord- und Südkorea die Kurse gedrückt. Nord- und Südkorea lieferten sich eines der schwersten Feuergefechte seit Jahrzehnten. "Das spricht aus Investorensicht für eine Minimierung von Risiko", sagte Olivier Jakob von Petromax. Auch die finanziell prekäre Lage Irlands trage zur Verunsicherung der Investoren bei.
Am Ölmarkt fiel der Preis für ein Barrel (159 Liter) der richtungsweisenden US-Sorte WTI um 1,5 Prozent auf 80,54 Dollar. Das Nordsee-Öl Brent verbilligte sich um 1,4 Prozent auf 82,54 Dollar. "Da der Hauptwachstumstreiber die Region Asien ist, bedeutet eine Eskalation zwischen Nord- und Südkorea nichts Gutes für die Ölmärkte", bemerkte Jakob. Auch der stärkere US-Dollar, in den sich die risikoscheuen Anleger flüchteten, lastete auf den Kursen.
Auch Industriemetalle notierten überwiegend schwächer. Der Preis für das in der Bau- und Elektroindustrie verwendete Metall Kupfer fiel auf 8050 Dollar je Tonne nach 8290 Dollar am Montag. Analysten sahen in dem Rückgang allerdings auch eine gute Gelegenheit zum Einstieg, denn von seinem Anfang November erreichen Rekordhoch von 8966 Dollar sind die Preise noch deutlich entfernt. "Immer wenn es eine Korrektur gibt, ist das eine Kaufgelegenheit", sagte Analyst David Wilson von Societe Generale. "In China ist keiner besorgt wegen schwächelnder Wachstumsraten bei Metallen. Die Kupferproduzenten haben alle volle Orderbücher." Andere Analysten rechnen aufgrund anhaltender Spekulationen auf eine Zinserhöhung in China allerdings mit kurzfristig sinkenden Metallpreisen.
Das in Krisenzeiten gefragte Gold konnte seine Kursgewinne nicht halten. Der Preis für das Edelmetall fiel um rund fünf Dollar auf 1361 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm). Schuld sei der anziehende Dollar-Kurs, sagten Händler. Eine Aufwertung der US-Währung drückt üblicherweise die Rohstoff-Preise, weil diese für Investoren außerhalb der USA teurer werden. Unterstützung liefert dem Goldpreis der Commerzbank zufolge ein hohes physisches Kaufinteresse. Gold sei vor allem wegen der höheren Schmucknachfrage in Indien aufgrund von religiösen Feiertagen und der bevorstehenden Hochzeitssaison begehrt.
Quelle: ntv.de, rts