Marktberichte

China und Dollar stützen Rohstoffpreise steigen

An den internationalen Rohstoffmärkten greifen Anleger wieder zu: Die Preise für Gold, Kupfer und Öl ziehen merklich an. Händler führen das vor allem auch auf die andauernde Dollar-Schwäche zurück. Auch überraschend gute Konjunkturdaten aus China sorgten für zusätzliche Nachfrage.

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(Foto: REUTERS)

Am Ölmarkt setzen viele Investoren auf Hilfen der US-Notenbank für die schwächelnde Konjunktur des Landes. Der Preis für ein Fass US-Leichtöl kletterte um 1,1 Prozent auf 82,33 Dollar. Die Nordsee-Sorte Brent kostete mit 83,14 Dollar 1,2 Prozent mehr als am Freitag. "Der Markt rechnet mit einer Lockerung der US-Geldpolitik", erklärte Jonathan Barratt, Öl-Analyst bei Commodity Broking Services in Sydney.

Die Fed wird am Mittwoch nach einhelliger Einschätzung von Volkswirten einen zusätzlichen Kauf von Staatsanleihen beschließen, um so die schwächelnde Konjunktur zu stützen. Damit dürfte der Dollar unter Druck bleiben und so indirekt auch die Ölpreise beeinflussen. Die Entwicklung der Wechselkurse sei derzeit der entscheidende Faktor für die Ölpreise, hieß es am Markt. Ein schwächerer Dollar macht Rohöl für Anleger aus anderen Währungsräumen günstiger.

Angesichts des wieder etwas schwächeren Dollarkurses und kurz vor der Entscheidung der US-Notenbank über die künftige Geldpolitik zog der Goldpreis wieder an. Die Feinunze kostete mit 1365 Dollar in der Spitze 0,6 Prozent mehr als am Freitag. Allerdings bröckelte der Preis leicht ab, nachdem der Bund-Future wieder deutlich anzog. Mit 1361 Dollar notierte die Feinunze gegen Mittag 0,3 Prozent höher. Der Anstieg des Euro auf fast 1,40 Dollar machte Gold für Anleger aus dem Nicht-Dollar-Raum wieder attraktiver.

Auch die Preise für Silber und Palladium zogen leicht an. Letzteres profitierte laut Händlern von der Absicht der US-Regierung bei üblicherweise mit Benzin betriebenen Schwerlastern niedrigere Abgaswerte durchzusetzen. Palladium und Platin werden für die Herstellung von Katalysatoren verwendet.

Starke Industriedaten aus China trieben den Kupferpreis um 1,4 Prozent auf 8308,75 Dollar je Tonne in die Höhe getrieben. Der chinesische Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe stieg im Oktober auf ein Sechs-Monats-Hoch und lag damit deutlich höher als von Analysten erwartet.

"Die China-Daten wirken sich positiv aus", erklärte Judy Zhu, Analystin bei Standard Chartered in Shanghai. Viele Investoren seien mit Blick auf die Lage in den USA aber vorsichtig und wollten die Entscheidung der Fed abwarten. Vor allem die boomende chinesische Konjunktur hatte in diesem Jahr am Rohstoffmarkt für die hohe Nachfrage nach Kupfer und eine Preissteigerung von 13 Prozent gesorgt.

Die Aussicht auf mangelnde Regenfälle in den Hauptanbaugebieten der USA sorgte für einen Preisanstieg bei Weizen. Der Dezember-Kontrakt verteuerte sich um 1,4 Prozent auf 7,275 Dollar je Scheffel. Die Trockenheit schüre Spekulationen auf eine qualitativ schwächere Winterweizen-Ernte, sagte Rohstoff-Stratege Luke Mathews von der Commonwealth Bank of Australia.

Im Fahrwasser vom Weizen zog auch der Preis für Mais an. Ein Scheffel des Lebens- und Futtermittels notierte bis zu 1,5 Prozent fester bei 5,9075 Dollar und war damit so teuer wie seit August 2008 nicht mehr. Börsianern zufolge ist angesichts der allgemein erwarteten erneuten Lockerung der US-Geldpolitik und der daraus folgenden anhaltenden Dollar-Schwäche mit einer Fortsetzung der Kursrally an den Rohstoff-Märkten zu rechnen.

Quelle: ntv.de, rts/dpa-AFX

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