Konjunkturskepsis Rohstoffpreise unter Druck
22.03.2010, 14:26 UhrEin stärkerer Dollar und zunehmende Sorgen über die Konjunkturentwicklung haben am Montag für fallende Preise an den Rohstoffmärkten gesorgt. Zudem verunsicherte der Streit innerhalb der Euroländer, wie die Schuldenprobleme Griechenlands adressiert werden können, die Investoren. In der Folge verbilligten sich Öl und Industriemetalle, während sich der Goldpreis nach den Verlusten vom Freitag etwas stabilisierte.
"Zum einen könnte man natürlich Angst bekommen, wenn es mit Griechenland ein Problem gibt, dass es mit Spanien, Italien, Portugal weitergeht und dass es damit dann ganz Europa betrifft", sagte LBBW-Rohstoffanalyst Frank Schallenberger. In Folge sei eine sinkende Rohstoffnachfrage dieser Staaten absehbar. "Zum anderen wirkt Griechenland über die Währungsschiene. Ein schwächerer Dollar ist ja oft gleichbedeutend mit stärkeren Rohstoffpreisen. Momentan ist der Dollar wegen Griechenland relativ stark und das belastet den Rohstoffmarkt."
Die US-Ölsorte WTI verbilligte sich um rund 1,30 Dollar auf 79,40 Dollar je Fass. Die Nordseesorte Brent war etwa 1,10 Dollar günstiger zu 78,75 Dollar. "Der Ölpreis entwickelt sich ja relativ parallel zum Aktienmarkt, und entsprechend geht es nach unten", sagte ein Händler. Außerdem sei das Ölangebot derzeit reichlich, was für zusätzliche Entspannung beim Preis sorge.
China kauft viel Kupfer
Kupfer wurde zu 7335 Dollar je Tonne gehandelt und war damit 115 Dollar günstiger als im späten Freitagsgeschäft. Eine noch stärkere Preiskorrektur verhinderten Händlern zufolge Daten aus China. Das Land, das immer mehr als Wachstumsmotor der Weltwirtschaft gesehen wird, hat auch im Februar fleißig Kupfer eingekauft und damit Hoffnungen auf eine weiter starke Nachfrage geweckt. Die hohe Kupfer-Importe Chinas haben im vergangenen Jahr wesentlich zu dem 140-prozentigen Preisanstieg bei dem Industriemetall beigetragen. Einige Analysten erwarten aber, dass die Einkaufstour Chinas in absehbarerer Zeit zu Ende geht.
Die Feinunze Gold wurde zu 1104 Dollar gehandelt und damit rund fünf Dollar günstiger als zum Handelsschluss am Freitag, als der Preis um fast 19 Dollar oder 1,7 Prozent gefallen war. Händlern zufolge hatte die überraschende Zinsanhebung der indischen Zentralbank zu Befürchtungen geführt, dass die Goldnachfrage und die Goldimporte im weltgrößten Konsumentenland zurückgehen und den Preis des Edelmetalls belasten könnte.
Quelle: ntv.de, rts