Ölpreis pendelt um 74 Dollar Rohstoffpreise ziehen an
24.08.2009, 12:30 Uhr
Rohstoffexperten erwarten, dass beim Ölpreis schon bald die Marke von 80 US-Dollar fallen könnte.
(Foto: REUTERS)
In Erwartung einer konjunkturellen Belebung und einer damit einhergehend steigenden Nachfrage haben sich Rohstoffe zum Wochenauftakt verteuert. Der Ölpreis, der in der vergangenen Woche um fast zehn Prozent gestiegen war, hielt sich auf dem hohen Niveau. Das Barrel der US-Sorte WTI kostete in der Spitze 74,41 Dollar, am Mittag wurde dafür 73,98 Dollar gezahlt. Das waren neun Cent mehr als im späten Freitagsgeschäft. Die Nordseesorte Brent kostete mit 74,09 Dollar zehn Cent weniger als im späten Vorwochengeschäft. Händlern zufolge nahmen einige Investoren Gewinne mit, die Stimmung insgesamt sei weiter positiv.
Ein Indiz für den Konjunkturoptimismus war wieder einmal die Entwicklung in China. Die Ölnachfrage in dem Land mit dem weltweit zweithöchsten Verbrauch nach den USA war im Juli im Vorjahresvergleich um 3,5 Prozent gestiegen – und damit zum vierten Mal in Folge. "Sollte der steigende Enthusiasmus über den wieder anspringenden Konjunkturmotor die Stimmung weiter dominieren, könnten wir uns jetzt mit Leichtigkeit in Richtung 80 Dollar bewegen", sagte Rohstoffexperte Edward Meir von MF Global.
In Nordamerika wurden weiter die Wettermeldungen sehr aufmerksam verfolgt. Der sich auf die niedrigste Kategorie Eins abgeschwächte Hurrikan "Bill" bewegt sich inzwischen in Richtung der kanadischen Ostküste. Diese Region ist wichtig für die Energieproduktion. Von dort werden Öl, Erdgas und Raffinerie-Produkte wie Benzin, Diesel oder Heizöl exportiert. Nach Angaben der Unternehmen vor Ort sind zwar teilweise Mitarbeiter von Gasplattformen aus Sicherheitsgründen abgezogen worden, der Betrieb laufe aber weitgehend normal.
Blei und Zink teurer
Einen Preissprung um sieben Prozent auf bis zu 1999 Dollar je Tonne verzeichnete Blei. So viel war seit knapp einem Jahr nicht mehr für das Industriemetall gezahlt worden. Größtenteils kommt Blei in Batterien zum Einsatz. Auch Zink verteuerte sich deutlich. Die Tonne wurde zeitweise fünf Prozent höher zu 1920 Dollar gehandelt. Zink wird meist gemeinsam mit Blei gewonnen und hauptsächlich als Korrosionsschutz für Stahl eingesetzt. Daneben wird es zur Produktion von Messing verwandt.
Der Kupferpreis zog ebenfalls an, was Händler hauptsächlich mit der weltweiten Rally an den Aktienmärkten begründeten. "Jeder springt aufs Boot auf, weil keiner zurückbleiben will", sagte ein Händler. Die Tonne des Industriemetalls wurde um 6400 Dollar gehandelt nach 6270 Dollar am Freitag.
Angesichts der positiven Stimmung an den Rohstoff- und Aktienmärkten verteuerte sich auch Gold etwas. Die Feinunze des Edelmetalls wurde um 953,10 Dollar gehandelt nach 952,65 Dollar im späten Freitagsgeschäft.
Quelle: ntv.de, rts