Marktberichte

London war dicht Ruhiger Handel in Europa

Die europäischen Blue Chips konnten am Montag mit dem guten Wetter nicht mithalten - im Sog der schwachen Wall Street sah es auch für die europäischen Indizes trübe aus. Die Umsätze waren nach Angaben von Händlern allerdings dünn, da die Börse in London wegen des Thronjubiläums geschlossen blieb. Der EuroStoxx50 fiel 1,3 Prozent auf 3.383 Punkte, für den Stoxx50 ging es 0,8 Prozent auf 3.330 Zähler nach unten.

Die Märkte seien zur Zeit nicht in der Lage sich von den Unsicherheiten der politischen Lage zu befreien, so ein Händler. Der schwelende Konflikt in Indien und Pakistan belaste den Handel. Dazu käme noch der allgemeine Pessimismus, was die wirtschaftliche Lage angehe, hieß es weiter.

Die US-Aktienmärkte wurden am Montag ebenfalls von der Lage in Kaschmir belastet und lagen trotz erneut guter Konjunkturdaten in der Verlustzone. Der US-Einkaufsmanager-Index des Institute of Supply Management ist im Mai auf 55,7 Punkte und damit unerwartet deutlich gestiegen. Analysten hatten nur mit einem Anstieg auf 55 Punkte nach 53,9 Punkten im April gerechnet.

Unter Druck standen vor allem die High-Tech-Werte. Die Nokia-Aktie gab 5,0 Prozent auf 14,53 Euro nach, auch Alcatel lag mit 0,4 Prozent bei 12,65 Euro in der Verlustzone und Philips verloren 3,6 Prozent auf 32,15 Euro.

Bis zur Bedeutungslosigkeit brach die Aktie von KPNQwest ein. Das auf Datenübermittlung spezialisierte niederländisch-amerikanische Unternehmen hatte am Freitag einen Konkursantrag gestellt. Nach Einschätzung von Analysten wurden dem Unternehmen seine hohen Investitionsausgaben zum Verhängnis. Den Verkauf erachteten sie als schwierig. KPNQwest nannte unterdessen AT&T als möglichen Käufer für Unternehmensanteile. Die Aktie brach am Montag 71 Prozent auf 0,09 Euro ein. Unter Druck stand im Sog der Pleite auch die Aktie der Konzernmutter KPN, die 2,1 Prozent auf 4,60 Euro fiel.

Die France Telecom hält weiterhin am geplanten Verkauf ihres 26,6-prozentigen Anteils an dem italienischen Mobilfunkunternehmen Wind fest. Ein Sprecher des französischen Telekom-Konzerns dementierte damit einen Zeitungsbericht, wonach die France Telecom ihren Plan geändert haben soll. Die France Telecom-Aktie fiel 0,3 Prozent auf 20,71 Euro.

Der Werbe-Konzern Havas hat einen Zeitungsbericht dementiert wonach die Franzosen die Übernahme des britischen Konkurrenten Cordiant planen. Dem Bericht zufolge sollte Havas rund eine Milliarde Dollar für Cordiant zahlen, bekannt gegeben werden sollte der Deal angeblich in 2 Wochen. Die Havas-Aktie legte 0,6 Prozent auf 7,95 Euro zu, die in London gelistete Cordiant-Aktie wurde wegen des Feiertages in Großbritannien nicht gehandelt.

Der angeschlagene österreichische Baustoffkonzern RHI ist auf dem Weg seiner Sanierung ein Stück voran gekommen. Das Unternehmen hat den nicht zum Kerngeschäft "Feuerfestmaterialien" gehörenden Engineeringbereich an eine Venture-Capital-Firma verkauft. Dadurch kommen rund 40 Millionen Euro in die Kassen von RHI, die den finanziellen Spielraum erhöhen. Die Anleger danken es mit einem Kursplus von 2,8 Prozent auf 7,30 Euro.

Quelle: ntv.de

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