Dax gibt Gewinne ab SAP unter Druck
18.07.2002, 20:15 UhrAußer Spesen nichts gewesen. Der Dax notierte mal deutlich im Plus, dann wieder deutlich im Minus, um sich schließlich knapp über seinem Vortagesniveau einzupendeln. Technologiewerte und die T-Aktie konnten ihre Gewinne verteidigen, Druck kam dagegen von SAP. Der Dax schloss mit einem Plus von 0,2 Prozent bei 4.101 Punkten.
DaimlerChrysler hat nach deutlichen Ergebniszuwächsen im zweiten Quartal seine Gewinnprognose für 2002 angehoben. Die Aktie, die im Tagesverlauf schon einmal deutlich zulegen konnte, gab nach Veröffentlichung der Zahlen zunächst ihre Gewinne wieder ab, schloss schließlich aber doch mit einem Plus von 2,9 Prozent bei 47,27 Euro.
SAP hatte sich amVormittag zunächst von den schwachen Vorgaben seines US-Konkurrenten Siebel lösen können. Mit der Bekanntgabe der Quartalsergebnisse gab der Kurs aber deutlich nach. Der Softwarekonzern musste nach eigenen Angaben im zweiten Quartal drastische Einbußen im Geschäft mit Beschaffungssoftware hinnehmen. Der Umsatz mit Softwarelizenzen sei um 31 Prozent auf 104 Millionen Euro gefallen. Für das laufende Jahr bekräftigte der Konzern die vor rund einer Woche reduzierten Umsatzprognosen. Zum Schluss notierte die Akie um 4,6 Prozent leichter bei 76,40 Euro.
Infineon legte weiter kräftig zu. Berichte vom Vortage, wonach der Chiphersteller am Freitag einen Anstieg des Gewinns im dritten Quartal vermelden würde, verhalfen den Infineon-Aktien zu einem Zuwachs von 0,6 Prozent auf 17,50 Euro. Auch Epcos profitieren von der guten Stimmung für das Chip-Segment. "Es gibt immer noch Raum für einen weiteren Anstieg bei Technologiewerten und Telekoms. Die Stimmung gestern war gut und die Tatsache, dass wir nah am Intraday-Hoch geschlossen haben, ist ein positives technisches Signal für heute ", erklärte ein Händler. Die Aktie schloss mit einem Plus von 0,2 Prozent bei 26,44 Euro.
Die Deutsche Telekom verbuchte nach einem kurzen Absacker zur Mittagszeit ein Plus von 5,0 Prozent auf 12,60 Euro. Zwischenzweitlich hatten die Gewinne der Aktie die Hälfte der Dax-Gewinne repräsentiert.
Schering konnte das Vertrauen des Marktes zunächst nicht zurück gewinnen. Eine neue Studie zu Krebsrisiken von Hormonersatz-Präparaten hat erneut Bedenken gegenüber Schering-Produkten hervorgerufen. Bereits in der vergangenen Woche hatte eine Studie festgestellt, dass Frauen, die das Präparat Prempo der US-Firma Wyeth's einnehmen, einem erhöhten Brustkrebsrisiko ausgesetzt sind. Neben den Konkurrenten Novartis und Northern Irish Galen gaben die Aktien von Schering 2,6 Prozent auf 51,00 Euro nach.
Ebenfalls deutlich im Minus schlossen die Münchener Rück und die Allianz. Die Versicherer litten unter den anhaltenden Sorgen um die Entwicklung an den Börsen und damit um die Werthaltigkeit ihrer stillen Reserven. Die Papiere der Münchener Rück verbuchten ein Minus von 3,4 Prozent auf 213,50 Euro. Die Allianz gab 2,7 Prozent auf 178,40 Euro ab.
Quelle: ntv.de