Kein Handel in Japan Schnäppchenjagd in Asien
29.04.2009, 11:53 UhrNach zwei schwachen Handelstagen sind die Käufer am Mittwoch wieder an die asiatischen Börsen zurückgekehrt. Klare Kaufgelegenheiten sah man insbesondere bei den Aktien der Fluggesellschaften, die in den letzten Tagen wegen der Schweinegrippe stark abgegeben hatten. Daneben waren auch Finanztitel gesucht. Dagegen konnte man sich für die zyklischen Papiere aus dem Technologiesektor nicht überall erwärmen. Vor allem bei den taiwanesischen Hightech-Aktien blieb man zurückhaltend. Hier standen die Quartalsberichte der meisten Unternehmen erst noch bevor.
In Südkorea deckten sich die Anleger nach den Abschlägen an den vergangenen drei Handelstagen wieder beherzt ein. Vor allem die heimischen institutionellen Investoren gehörten zu den Käufern. Der Kospi konnte sich angesichts dessen um 2,9 Prozent auf 1338 Stellen verbessern. Damit hat sich auch die psychologisch bedeutsame Marke bei 1300 Punkten vorerst als widerstandsfähig erwiesen. Hilfreich war daneben auch die Meldung, dass Südkoreas Leistungsbilanzüberschuss im März gegenüber dem Vormonat von 4,09 Mrd. auf 6,64 Mrd. Dollar gestiegen ist. Die brachte die Aktien vieler Exportunternehmen nach oben. So verbesserten sich im Chip-Sektor Samsung Electronics um 1,9 Prozent, Hynix Semiconductor zogen um 4,3 Prozent an. Daneben stiegen LG Electronics um 4,0 Prozent. Das Unternehmen hatte gemeldet, demnächst alle drei chinesischen Mobilfunkanbieter mit 3G-Handys zu beliefern. Die Aktie des Akku-Herstellers Samsung SDI kam nach dem gestrigen Zahlenwerk um 2,8 Prozent voran. Im Autosektor legten Hyundai Motor 2,8 Prozent zu, Kia Motors sprangen sogar um 5,4 Prozent nach oben. Die Aktie des Baukonzerns STX gewann 7,6 Prozent hinzu. Das Unternehmen hatte einen Großauftrag aus den Vereinigten Arabischen Emiraten gemeldet.
In Taiwan verbesserte sich der TAIEX um 0,31 Prozent auf 5614 Punkte. Dabei wurden vor allem Papiere aus dem Finanzsektor und der Luftfahrtbranche abgegriffen, die sich zuletzt stark nach unten entwickelt hatten. Dagegen waren die Marktteilnehmer bei den Technologiewerten weiter vorsichtig. Hier blieb man im Vorfeld der Zahlen von Branchengrößen wie Acer, Compal, Quanta und Mediatek relativ zurückhaltend. Unter den Papieren der Fluggesellschaften legten China Airlines 6,3 Prozent und EVA Airways 2,2 Prozent zu. Beide Aktien waren zuvor wegen der Schweinegrippe deutlich unter Druck geraten. Dagegen setzte sich im Touristiksektor der bisherige Verkaufsdruck fort. Hier gab etwa die Aktie des Hotelbetreibers Leofoo Development weitere 6,1 Prozent ab. Im Halbleitersektor gewannen Taiwan Semiconductor 1,2 Prozent hinzu; United Microelectronics legten 3,7 Prozent zu. Die Aktie des PC-Herstellers Acer verlor dagegen im Vorfeld des heutigen Quartalsberichts 0,2 Prozent. Die Papiere des PC-Auftragsherstellers Quanta Computer verbilligten sich um 0,6 Prozent, während die Titel des Konkurrenten Compal 1,2 Prozent hinzugewannen. Chi Mei Optoelectronics rutschten um 5,2 Prozent ab. Der Bildschirm-Produzent hatte am Dienstag den dritten Quartalsverlust in Folge gemeldet. Unter den Finanzwerten konnten sich Cathay Financial um 0,3 Prozent und Shin Kong Financial um 1,0 Prozent verbessern.
In Hongkong waren die Anleger nach den Abschlägen der vergangenen beiden Handelstage wieder guten Mutes. Der Hang Seng Index erholte sich deutlich um 2,8 Prozent auf 14.956 Punkte. Das Handelsvolumen blieb allerdings mit umgerechnet rund 6,5 Milliarden Dollar relativ gering. Weiterhin gesucht waren die Titel der Großbank ICBC, die sich um 4,6 Prozent verbesserten. Nachdem die Großaktionäre Allianz und American Express inzwischen ihre Anteilsverkäufe hinter sich gebracht haben, stellen diese für den Markt auch keine Belastung mehr dar. China Construction Bank stiegen um 3,8 Prozent; Bank of China legten im Anschluss an das Zahlenwerk vom Dienstag 2,5 Prozent zu. Die Aktie von Sinopec stieg um 3,6 Prozent, nachdem der Raffinerie-Betreiber einen Gewinnsprung von knapp 85 Prozent gemeldet hatte. Auch die Titel der Luftfahrtgesellschaften, die wegen der Schweinegrippe zuletzt stark unter Druck gestanden hatten, wurden wieder eingesammelt. Air China zogen um 11,1 Prozent an, China Southern Airlines stiegen um 10,2 Prozent. Die Aktie von Li & Fung gewann 7,2 Prozent hinzu. Der Textilexporteur hatte erklärt, auch im laufenden Jahr gute Chancen für den Abschluss von großen Outsourcing-Verträgen zu sehen.
In China legte der Shanghai Composite Index 2,8 Prozent auf 2468 Punkte zu.
In Japan fand feiertagsbedingt kein Handel statt.
Quelle: ntv.de