Marktberichte

Dax-Vorschau Schwächerer Aufwärtstrend

Der Höhenflug des Dax könnte in der neuen Woche nach Ansicht von Experten etwas an Schwung verlieren. Einen Absturz befürchten die meisten Börsianer allerdings nicht.

Bislang war der September alles andere als ein schwacher Börsenmonat.

Bislang war der September alles andere als ein schwacher Börsenmonat.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

"Wir merken, dass eigentlich eine Konsolidierung kommen sollte", sagt Commerzbank-Stratege Markus Wallner. Noch lauerten aber viele Anleger auf kleinere Kursrücksetzer, um dann bei Aktien zuzugreifen.

Das gelte vor allem für ausländische Investoren. Sollten die Anleger ihre Skepsis überwinden und wieder einsteigen, trauen viele dem Dax eine kräftige Jahresendrally zu. "Es ist aber immer noch die Frage, ob die großen institutionellen Investoren überhaupt noch im selben Stil wie früher in den Aktienmarkt wollen", merkt Postbank-Stratege Heinz-Gerd Sonnenschein an.

Bislang ist der September seinem Image als schwacher Börsenmonat alles andere als gerecht geworden. In den vergangenen zwei Wochen knackte der Dax ein Jahreshoch nach dem anderen. Auf Quartalssicht ist der Leitindex sogar mit einem Plus von rund 18 Prozent auf Kurs, das beste dritte Vierteljahr seiner Geschichte hinzulegen. Am Freitagmittag lag der Dax bei 5722 Punkten - auf Wochensicht ein Plus von 1,8 Prozent.

Realitätscheck bei Stimmungsindikatoren

Investoren werden in der neuen Woche vor allem auf die zahlreichen Stimmungsindikatoren schauen, die dies- und jenseits des Atlantiks anstehen. Zwar dürfte der für Deutschland wichtigste Konjunkturindikator, der am Donnerstag erwartete Ifo-Geschäftsklima-Index, im September das sechste Mal in Folge gestiegen sein. Ob das jedoch ausreicht, ist nach Ansicht einiger Analysten offen.

"Mit Blick auf die Euro-Zone sind wir gespannt, inwieweit sich die - durchaus rekordverdächtige - Lücke zwischen den Erwartungen und der Lageeinschätzung zumindest ein wenig schließen wird", erklären etwa die Strategen der WestLB. Bislang habe eine kontinuierliche Verbesserung der Erwartungskomponente ausgereicht, um hinreichend Konjunkturoptimismus zu erzeugen. "Gleichwohl rückt der Zeitpunkt näher, wo durch harte Fakten belegt werden muss, wie dynamisch die Erholung in der Realwirtschaft und bei den Unternehmensgewinnen tatsächlich ausfallen wird."

Auch in den USA stehen Frühindikatoren an. Zudem werden die Anleger zum Wochenausklang die Auftragseingänge langlebiger Güter im Blick behalten. Nicht zuletzt tagt die US-Notenbank Fed, Leitzinsänderungen werden allerdings nicht erwartet. Anleger hoffen stattdessen auf Signale, wie es mit der Konjunktur und den staatlichen Hilfsprogrammen weitergeht.

Stühlerücken in den Auswahlindizes

Bei den deutschen Indizes stehen einige Veränderungen an. So wird am Montag Infineon in den Dax und damit vom TecDax in die erste Börsenliga zurückkehren. Die Titel des Münchner Halbleiterkonzerns nehmen den Platz von Hannover Rück ein, die erst im März aufgestiegen waren. Bei Volkswagen bleibt - trotz des gesunkenen Streubesitzes durch den Einstieg von Katar - alles beim Alten. Die Stammaktien bleiben im Dax, die Vorzugsaktien sind in keinem Auswahlindex vertreten.

Die Aktien von Arcandor fallen wegen der Eröffnung des Insolvenzverfahrens aus dem MDax. Neben dem Rückkehrer Hannover Rück tauchen die Papiere der Aareal Bank und des Agrar- und Baustoffhändlers Baywa neu in dem Nebenwerte-Index auf. Dagegen steigen die Aktien des Roboterbauers Kuka und der nahezu komplett verstaatlichten Immobilienbank Hypo Real Estate in den Kleinwerte-Index SDax ab.

Im TecDax nimmt Dialog Semiconductor den Platz von Infineon ein. Zudem haben sich Manz Automation und Drillisch in den Technologieindex hochgearbeitet, während Singulus Technologies und Solon rausfallen.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen