Marktberichte

Wall-Street-Vorschau Schwere Zeiten drohen

Angesichts der drohenden Insolvenz des US-Autobauers General Motors könnten der New Yorker Börse in der kommenden Woche schwere Zeiten bevorstehen, falls sich die Anleger nicht durch positive Konjunkturdaten beruhigen lassen.

Die Blicke richten sich auf GM.

Die Blicke richten sich auf GM.

(Foto: REUTERS)

Angesichts der drohenden Insolvenz des US-Autobauers General Motors könnten der New Yorker Börse in der kommenden Woche schwere Zeiten bevorstehen, falls sich die Anleger nicht durch positive Konjunkturdaten beruhigen lassen. Der Opel-Mutterkonzern hat bis zum 1. Juni Zeit, der Regierung ein tragfähiges Sanierungskonzept zu präsentieren. Andernfalls muss der ehemals größte Autokonzern der Welt Gläubigerschutz beantragen.

 

"Das ist das größte Risiko für den Markt", sagte Paul Mendelsohn von Windham Financial Services. Es gingen eine Menge Arbeitsplätze verloren, auch bei den Autohändlern von GM und Chrysler, erklärte Mendelsohn. "Eine GM-Insolvenz würde alles ins Chaos stürzen." Der Deutsche-Bank-Analyst Joseph LaVorgna rechnet damit, dass das Bruttoinlandsprodukt der USA durch eine Insolvenz des Autobauers um vier Prozentpunkte schrumpfen könnte.

 

In der kommenden Woche schauen die Anleger zudem nervös auf die Ausgabe neuer Staatsanleihen in Höhe von 101 Mrd. US-Dollar durch die US-Notenbank Fed. "Was passiert, wenn es aus dem Ausland nicht genug Nachfrage nach den Papieren gibt?" formulierte Alan Lancz von Alan B. Lancz & Associates die Sorge vieler Investoren. Ausländische Notenbanken hielten bereits US-Staatsanleihen in Höhe von zwei Billionen Dollar, erläuterte Lancz. "Wenn die Notenbanken die Lust auf die US-Anleihen verlieren, gibt es nur einen Weg, die Schulden zurückzuzahlen, und das sind höhere Zinssätze." Dann drohten die gleichen Probleme wie in den 70er-Jahren, nämlich eine höhere Inflation, ein schwacher Dollar und hohe Zinssätze, so Lancz.

 

Obwohl an der New Yorker Börse die kommende Woche wegen eines Feiertages am Montag verkürzt ist, erwartet die Anleger eine große Anzahl von Konjunkturdaten. Dazu zählen am Freitag vor allem vorläufige Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal. Analysten rechnen mit einem Rückgang des BIP von 5,5 Prozent. Von den Daten zum Verbrauchervertrauen im Mai erwarten die Investoren Hinweise auf eine mögliche Erholung der rezessionsgeplagten Wirtschaft. Am Mittwoch stehen zudem Zahlen zu den Verkäufen bestehender Häuser an, die Angaben zum Verkauf neuer Häuser werden für Donnerstag erwartet.

 

Die Termine der nächsten Woche im Einzelnen:

 

Montag, 18. Mai 2009:

 

Memorial Day – Börse geschlossen

 

Dienstag, 19. Mai 2009:

 

Unternehmensdaten

Borders

 

Wirtschaftsdaten

Häuserpreise, März (-18,4 Prozent erwartet)

 

Mittwoch, 20. Mai 2009: 

 

Unternehmensdaten

American Eagle, Polo Ralph Lauren

 

Wirtschaftsdaten

Verbrauchervertrauen, Mai (42,0 Punkte erwartet)

Öl-Lagerbestände (Vorwoche)

 

Donnerstag, 21. Mai 2009:

 

Unternehmensdaten

Costco, H.J. Heinz, Marvell

 

Wirtschaftsdaten

Langlebige Güter, April (+0,5 Prozent/-0,3 Prozent ex-Auto erwartet)

Hausverkäufe (Neubauten), April (363 000 erwartet)

Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung (Vorwoche)

 

Freitag, 22. Mai 2009:

 

Unternehmensdaten

Tiffany

 

Wirtschaftsdaten

BIP, Q1-Schätzung (-5,5 Prozent erwartet)

Einkaufsmanagerindex Chicago, Mai (42,0 Punkte erwartet)

Verbrauchervertrauen, Mai (68,0 Punkte erwartet)

Quelle: ntv.de, Chuck Mikolaczak, rts

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