Marktberichte

Finanzminister ruft nach Hilfe Spanien-Sorgen belasten Euro

Sorgen um die Bankenkrise in Spanien haben den Euro wieder unter die Marke von 1,25 Dollar gedrückt.

Sorgen um die Bankenkrise in Spanien haben den Euro wieder unter die Marke von 1,25 Dollar gedrückt.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Euro bricht weiter ein: Nach verklausulierten Hilferufen des spanischen Finanzministers rutscht die Gemeinschaftswährung wieder deutlich unter die Marke von 1,25 Dollar ab. Die Notenbanken und Finanzminister der sieben führenden Industrienationen wollen noch heute über die Bankenkrise im Land beraten.

Sorgen um eine Verschärfung der Finanzprobleme Spaniens haben den Euro wieder deutlich unter die Marke von 1,25 Dollar gedrückt. Die Gemeinschaftswährung fiel auf ein Tagestief von 1,2414 Dollar. Auch zum Yen gibt die Gemeinschaftswährung nach. Im asiatischen Handel hatte der Euro noch klar über der Marke von 1,25 Dollar gehandelt. Hintergrund der erneuten Euro-Schwäche ist ein unter den Erwartungen ausgefallener Einkaufsmanagerindex im Dienstleistungsgewerbe in Spanien für Mai.

Zudem hatte der spanische Finanzminister Cristobal Montoro offen Refinanzierungsprobleme seines Landes eingeräumt. Die Märkte seien zu den derzeitigen Finanzierungskosten de facto für Spanien nicht mehr zugänglich, erklärte Montoro in einem Radiointerview. Montoro habe damit auch eine Abkehr von der bisherigen spanischen Politik eingeleitet, denn bislang habe Spanien ohne Hilfen von außen auskommen wollen, heißt es unter Händlern. Der Minister hatte EU-Hilfen ins Spiel gebracht.

Angesichts dieser neuen Sorgen um die Finanzstabilität Spaniens haben Investoren wieder verstärkt die als sicheren Hafen geltenden Bundesanleihen angesteuert. Die Kurse der zehnjährigen Papiere stiegen, entsprechend fielen die Renditen und lagen mit 1,173 Prozent in Reichweite ihres Rekordtiefs. Der Dax verlor nach den Aussagen Montoros gut ein Prozent. Der nächste Härtetest für Spanien dürfte am Donnerstag anstehen, wenn das Land neue Anleihen begeben will. Am Dienstag rentierten zehnjährige spanische Bonds bei 6,420 Prozent und damit nahezu unverändert zu ihrem Vortageswert. Ihre italienischen Pendants rentierten ebenfalls wenig verändert bei 5,689 Prozent.

Dass die Renditen nicht in die Höhe schnellten, führten Händler auf das für den Nachmittag kurzfristig anberaumte Krisengespräch der G7-Staaten zurück. Finanzminister und führende Zentralbankvertreter aus den USA, Kanada, Japan, Großbritannien, Deutschland, Frankreich und Italien wollen in einer Telefonkonferenz über Auswege aus der Finanzmisere beraten. Analysten warnten allerdings vor zu viel Optimismus.

Quelle: ntv.de, rts/DJ

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