Marktberichte

Dax-Vorschau Stärkere Ausschläge erwartet

In der an Unternehmensbilanzen und Konjunkturdaten reichen kommenden Woche werden die Kursausschläge am Aktienmarkt nach Einschätzung von Analysten zunehmen. "Die Grundstimmung ist zwar positiv", sagt Aktienstrategin Susanne Lahmann von der Bremer Landesbank. "Der Dax steht aber auf wackligen Füßen, da es den Unternehmen schwer fällt, die hoch gesteckten Erwartungen zu erfüllen. Anleger sind daher bereit, auch einmal Gewinne mitzunehmen." Für Analyst Giuseppe Amato vom Brokerhaus Lang & Schwarz ist das Risiko eines größeren Kursrutsches derzeit jedoch gering. "Die Leute sind zwar vorsichtig, aber eher unterinvestiert." Dies lasse sich daran ablesen, dass selbst größere Enttäuschungen bislang keine drastischen Rückschläge ausgelöst hätten. Der Dax verlor in der abgelaufenen Woche rund ein Prozent.

Investoren warten auch gespannt auf die Konjunkturdaten. "Über dem Markt schwebt als Damokles-Schwert die Frage: 'Wie entwickelt sich die US-Konjunktur?'", betont LBBW-Aktienstratege Frank Schallenberger. Lang & Schwarz-Experte Amato misst dieser Frage ebenfalls große Bedeutung bei. "Der Grat zwischen harter und weicher Landung ist sehr schmal." Unter einer "weichen Landung" verstehen Börsianer eine allmähliche und unter einer "harten Landung" eine abrupte Abkühlung der Konjunktur.

Deutsche Bilanzsaison gewinnt an Fahrt

Auf Unternehmensseite richten sich die Blicke der Anleger auf die Deutsche Bank. Der deutsche Branchenprimus will am Donnerstag seine Geschäftszahlen vorlegen. Analysten erwarten einen Gewinnanstieg um mehr als die Hälfte auf den Rekordwert von 5,58 Mrd. Euro. Aus dem Dax haben noch Infineon (Montag), Hypo Real Estate (Dienstag) und Henkel (Donnerstag) die Veröffentlichung ihrer Bilanzen angekündigt.

Ins Rampenlicht rückt außerdem die Münchener Rück. Der Rückversicherer will am Dienstag über die Entwicklung der Prämien bei den neu verhandelten Verträgen informieren. "Angesichts der relativ wenigen Naturkatastrophen wird es schwierig, die Preise zu halten", sagt LBBW-Stratege Schallenberger.

Auch außerhalb Deutschlands läuft die Bilanzsaison auf vollen Touren. Die Zahlen von internationalen Schwergewichten wie Sony (Dienstag), France Telecom (Donnerstag) oder British Airways (Freitag) könnten die Aktienkurse der deutschen Konkurrenten beeinflussen.

Einkaufsmanager-Indizes Mittwoch und Donnerstag

Als wichtigste Hinweisgeber für die Aussichten der weltgrößten Volkswirtschaft nennen Börsianer neben den Arbeitsmarktdaten (Freitag) die Konjunkturindizes der Einkaufsmanager, die die Geschäftstätigkeit des verarbeitenden Gewerbes widerspiegeln. Am Mittwoch steht das Barometer der Einkaufsmanager aus dem Großraum Chicago auf dem Terminplan. Am Donnerstag soll der Index für die gesamten USA vorgelegt werden.

Von der Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank erwarten Börsianer dagegen keine Impulse. Es sei ziemlich sicher, dass die Fed den Leitzins bei 5,25 Prozent belassen werde, war die einhellige Einschätzung. Auch die Fed-Kommentare, die im Anschluss an die Sitzung am Mittwoch veröffentlicht werden, würden voraussichtlich keine neuen Hinweise auf die Aussichten für die US-Geldpolitik liefern.

Von Hakan Ersen, Reuters

Quelle: ntv.de

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