Marktberichte

mm02 rauscht abwärts Stoxx 50 verkleinert Minuszeichen

Die europäischen Blue Chips präsentierten sich am Mittwoch erneut mehrheitlich schwächer. Als Belastungsfaktoren erwiesen sich neben den Versicherern vor allem die Technologie- und Telekomaktien. Der britische Mobilfunkanbieter mmO2 hatte zuvor mit seinem Ergebnis die Stimmung deutlich gedrückt. Und die schwachen US-Börsen taten am Nachmittag ihr übriges. Trotz dieser negativen Einflüsse konnten die Minuszeichen im Tagesverlauf noch verkleinert werden. Der Eurostoxx 50 fiel 0,3 Prozent auf 3.462 Punkte, für den Stoxx 50 ging es 0,4 Prozent auf 3.374 Zähler nach unten.

Die Indizes seien nun bereits seit sechs Monaten in einer engen Handelsspanne gefangen, so ein Händler. Aufgrund der mangelnden Zuversicht der Anleger in eine baldige Erholung der Wirtschaft und der Unternehmensgewinne könne das auch noch einige Zeit so bleiben.

Sollte der Markt die Handelsspanne nach unten durchbrechen, könne das auf der anderen Seite das Vertrauen der Anleger deutlich erschüttern und weitere Verkäufe auslösen, so Ben Funnell von Morgan Stanley.

Schwer unter Druck geriet im Tagesverlauf mm02. Der britische Mobilfunkkonzern hat im ersten Quartal einen Vorsteuergewinn von 433 Millionen Pfund erwirtschaftet und damit zwar die Erwartungen von Analysten erfüllt, die ein Ergebnis zwischen 412 und 437 Millionen Pfund prognostiziert hatten. Der Ausblick der ehemaligen BT-Tochter konnte die Anleger allerdings nicht überzeugen. Das Marktumfeld bleibe schwierig und die Steigerung der Neukundenzahlen gehe weiter zurück, so mmO2. Die Aktie gab knapp 12 Prozent auf 42,67 Pence nach. Die Aktie der ehemaligen Muttergesellschaft BT Group verlor rund 3 Prozent auf 274 Pence.

Minuszeichen gab es auch bei Nokia. Börsianer erklärten, die Meldung, wonach UBS Warburg 16 Millionen Nokia-Aktien am Markt platziert habe, hätten den Wert belastet. Die Aktie verlor 2,4 Prozent auf 14,89 Euro.

Unter Druck stand auch die Aktie des Entwicklers von Microchips, ARM Holdings. Die Investmentbank UBS Warburg stufte die Papiere auf „verkaufen“ von zuvor „halten“ herunter und senkte das Kursziel auf 150 Pence von 260 Pence. Die Aktie brach 8 Prozent auf 185,94 Pence ein.

Der Finanzdienstleister Fortis hat im ersten Quartal seinen operativen Gewinn um 7 Prozent auf 831 Millionen Euro gesteigert und damit die Erwartungen von Analysten übertroffen, die im Schnitt im mit einem Rückgang des Ergebnisses auf 639 Millionen Euro gerechnet hatten. Die Aktie legte 2,8 Prozent auf 25,08 Euro zu.

Spekulative Käufe stützten den schweizer Pharmariesen Roche. Der geplante Verkauf der Vitaminsparte stehe möglicherweise bevor, hieß es von Händlern. Auch empfahl ABM Amro die Aktie zum Kauf. Das Papier legte 0,6 Prozent auf 126 Schweizer Franken zu.

Nachbörslich am Dienstagabend legte bereits die Air France Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr vor. Der Nettogewinn der französischen Fluggesellschaft ist in den vergangenen 12 Monaten auf 153 Millionen Euro von zuvor 421 Millionen Euro eingebrochen. Das operative Ergebnis ging um 47 Prozent auf 235 Millionen Euro zurück. Analysten hatten hier im Schnitt allerdings nur 157 Millionen Euro erwartet. Für das laufende Geschäftsjahr wird eine Steigerung beim operativen Ergebnis angestrebt. Die Air France-Aktie legte 0,8 Prozent auf 18,35 Euro zu.

Zu den großen Gewinnern gehörte erneut die Aktie der France Telecom, die 2,7 Prozent auf 22,19 Euro zulegte. Positiv wirkte sich nach Angaben von Händler vorallen eine Aussage des französischen Finanzministers vom Dienstagabend aus. Derzeit gebe es keine Notwendigkeit für eine Kapitalerhöhung von France Telecom, da das Unternehmen einen ausreichenden Cash-Flow generiere, so der Finanzminister. Für das Gesamtjahr rechnen die Franzosen mit einem Umsatzwachstum im zweistelligen Bereich, der operative Gewinn soll sogar noch stärker steigen. Die Aktie legte 2,7 Prozent auf 22,19 Euro zu.

Der Versicherungskonzern Zurich Financial Services sondiert in Gesprächen mit Investmentbanken Möglichkeiten einer Kapitalerhöhung. Marktspekulationen, dass eine Schweizer und eine US-Investmentbank involviert sein sollen, wollte eine Zurich-Sprecherin am Mittwoch nicht bestätigen. Die Aktie legte knapp 1 Prozent auf 369 Schweizer Franken zu.

Der niederländische Datenkommunikationsanbieter KPNQuest wird nach Angaben aus informierten Kreisen innerhalb der nächsten Tage seine Geschäftstätigkeit einstellen. Den Kreisen zufolge stand die Investmentbank Bear Stearns noch in Verhandlungen mit Interessenten für KPNQuest, doch sei das Geld ausgegangen, bevor ein Abschluss besiegelt werden konnte. Die Aktie sackte knapp 30 Prozent auf 0,22 Euro nach.

Quelle: ntv.de

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