Hightechs in Front Stoxx verteidigt Stellung
12.07.2002, 20:20 UhrFür die europäischen Börsen sah es lange Zeit nach einem glänzenden Wochenausklang aus. Insbesondere die jüngst gebeutelten Telekom- und Technologietitel präsentierten sich in Hochform und verbuchten kräftige Zugewinne, nachdem der US-Computerkonzern Dell seine Prognosen für das zweite Quartal angehoben hatte. Am Freitag Nachmittag trübte sich das Bild allerdings wieder ein - Hintergrund: das US-Verbrauchervertrauen sank im Juli auf den tiefsten Stand seit November 2001. Nach dieser Meldung schrumpften die Gewinne wieder deutlich zusammen: Der Eurostoxx50 verbuchte ein Plus von 0,1 Prozent auf 2.886 Punkte, der Stoxx50 legte um 0,2 Prozent auf 2.823 Zähler zu.
Größter Gewinner im Eurostoxx50 war mit Abstand die Aktie der France Tlcom. Das Telekomunternehmen kann nach den Worten des französischen Finanzministers Francis Mer mit staatlicher Unterstützung rechnen, sollte sich das Unternehmen finanziellen Problemen gegenüber sehen. In einem Interview mit der Zeitung „Les Echos“ erklärte Mer, dies sei im Moment jedoch nicht der Fall. Die Aktie stieg nach dieser Nachricht um 12,3 Prozent auf 13,84 Euro.
Auch Vodafone legten trotz Kritik dreier Großaktionäre an einem Vergütungspaket für Unternehmenschef Chris Gent zu. Der Wert verteuerte sich um 5,2 Prozent auf 90,75 britische Pfund.
Alcatel war ebenfalls gut in Fahrt. Der französische Telekomausrüster profitierte von besser als erwartet ausgefallenen Quartalsergebnissen des US-Netzwerkausrüsters Juniper Networks. Die Aktie legte 7,6 Prozent auf 6,35 Euro.
Zurich Financial die in den vergangenen Sitzungen fast 19 Prozent verloren hatten, legten am Freitag 2 Prozent auf 214,25 schweizer Franken zu. Grund sei ein Statement des Konzern, der Versicherer befinde sich trotz des jüngsten Kursverfalls in stabilen finanziellen Verhältnissen, sagten Händler.
Vivendi Universal profitierte von dem Bericht über eine Einigung der TV-Anbieter TF1, M6 und Kinochef Jerome Seydox, die nun ein gemeinsames Übernahmeangebot für den Vivendi-Sender Canal+ vorlegen wollen. Die Vivendi-Papiere legten 5,9 Prozent auf 17,15 Euro zu.
Quelle: ntv.de