Telekoms geben Gas Stoxx zieht mit
17.07.2002, 20:20 UhrDie Pluszeichen an den europäischen Märkten konnten sich zur Wochenmitte durchaus sehen lassen. Deutliche Gewinne im Telekom- und Technologiesektor sorgten dafür, dass sich die bereits am Vortag erkennbare Erholungstendenz fortsetzte. Auch Energie- und Finanzwerte konnten sich deutlich erholen. Der Eurostoxx 50 legte 3,9 Prozent auf 2.820 Zähler zu, der Stoxx50 gewann 3,9 Prozent auf 2.761 Zähler.
Marktbeobachter warnten jedoch vor übertriebenem Optimismus. Die Marktstimmung bleibe verletzlich und nur wenige würden an eine Nachhaltigkeit des gegenwärtigen Aufschwungs glauben, sagten Händler. Zwar seien die Bewertungen der Aktien schon deutlich gesunken, hieß es weiter, aber es bestehe noch grosse Unsicherheit im Hinblick auf das künftige Gewinnwachstum.
Einer der größten Gewinner war erneut die Aktie der Deutsche Telekom. Die Anleger kauften offenbar in der Hoffnung, dass das Schlimmste bei der Telekom nun vorüber ist, sagten Händler. Zudem profitierte die T-Aktie von einer Heraufstufung durch die Investmentbank Merrill Lynch. Merrill Lynch bewertet die Telekom-Aktie nunmehr mit „Neutral“ nachdem das Urteil zuvor „Verkaufen“ gelautet hatte. Die Aktie legte knapp 10 Prozent auf 12 Euro zu.
Auch insgesamt waren Telekomwerte und Mobilfunkausrüster gefragt, obwohl der US-Konkurrent Motorola die Prognose für den Handyabsatz der Branche für 2002 um 5 Prozent gesenkt hatte. Alcatel verbuchte ein Plus von 9,7 Prozent auf 6,90 Euro. Nokia legten rund 6 Prozent auf 13,98 Euro zu, Ericsson machten knapp 9 Prozent auf 15 schwedische Kronen gut und die France Tlcom legte 6,1 Prozent auf 14,51 Euro zu.
Auch Versicherer und Finanzwerte tendierten fester. Aegon legten knapp 7 Prozent auf 18,16 Euro zu, Axa verteuerten sich um 3,1 Prozent auf 14,00 Euro. Credit Suisse stiegen um mehr 9 Prozent auf 39,75 Schweizer Franken.
GlaxoSmithKline verloren hingegen zu Handelsbeginn knapp 4 Prozent nachdem UBS Warburg das Kursziel des Pharmaproduzenten auf 1.300 britische Pence gesenkt hatte. Drei wichtige Forscher des Unternehmens seien zurückgetreten, verlautete es am Morgen von Glaxo. Bis zum handelsschluss wurden die Verluste alleridngs wieder wett gemachtr: Das Papier legte 2,8 Prozent auf 1.177 britische Pence zu.
Der Luxusartikelhersteller LVMH erwartet trotz eines enttäuschenen Umsatzwachstums im ersten Halbjahr einen Anstieg des operativen Gewinns um 15 Prozent. Auch für das Gesamtjahr zeigt sich das Unternehmen optimistisch. Die Aktie legte 5,2 Prozent auf 43,40 Zähler zu.
Nestl verloren hingegen 0,8 Prozent auf 317,50 Schweizer Franken. Zuvor hatte die UBS Warburg die Empfehlung für die Aktien des Nahrungsmittelkonzerns auf „Halten“ von „Kaufen“ heruntergesetzt.
Quelle: ntv.de