Marktberichte

Toyota-Anleger atmen auf Tokio deutlich fester

Getrieben von dem besser als erwartet ausgefallenen US-Einkaufsmanager-Index ist die japanische Börse mit einem kräftigen Plus aus dem Handel gegangen. Toyota gehörten zu den gesuchten Werten.

(Foto: picture alliance / dpa)

Nach guten Vorgaben aus New York schloss der Tokioter Nikkei-Index deutlich fester. Hier war vor allem der zuletzt wegen des massiven Fahrzeug-Rückrufs gebeutelte Autohersteller Toyota gefragt, nachdem er Einzelheiten zu den anstehenden Reparaturen vorlegte. Anderen Exportwerten wie Canon und Sony half auch ein schwächerer Yen auf die Sprünge. Auf der Börse in Taiwan lastete dagegen die Ungewissheit über die Handelsbeziehungen zu China, nachdem die USA Waffen an Taiwan verkauft hatten.

Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index schloss in Tokio 1,6 Prozent im Plus bei 10.371 Zählern. Der breiter gefasste Topix-Index gewann 1,6 Prozent auf 912 Punkte.

Aufatmen bei Toyota   

Toyota-Papiere legten 4,5 Prozent zu. Der Weltmarktführer hatte zuvor erklärt, die Ursache für defekte Gaspedale sei gefunden. Die Autos sollten nun schnellstmöglich repariert werden. Toyota hatte wegen der Gaspedale Millionen Fahrzeuge zurückgerufen. Der Konzern teilte weiter mit, die in den USA und Kanada ausgesetzte Produktion von acht betroffenen Modellen sollte in der kommenden Woche wieder anlaufen. Toyota-Papiere hatten an den vergangenen sieben Handelstagen 18 Prozent an Wert eingebüßt, weil Investoren sich um die Konzerngewinne sorgten. Die nächsten Zahlen werden am Donnerstag erwartet.

Von dem billigeren Yen profitierten vor allem der Kamerahersteller Canon mit einem Plus von 2,7 Prozent und der Elektronikkonzern Sony mit einem Plus von 3,1 Prozent. Tokyo Electron gewannen 2,4 Prozent.

Der besser als erwartet ausgefallene Konjunkturindex der US-Einkaufsmanager (ISM) hatte zuvor bereits die Kurse an den US-Börsen nach oben getrieben. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte stieg 1,2 Prozent auf 10.185 Punkte. "Es gab eine wachsende Nervosität und Risikoscheu, aber der ISM-Bericht hat dies zu einem Zeitpunkt korrigiert, der sowohl gut für die Wall Street als auch für den Nikkei war", sagte Nagayuki Yamagishi von Mitsubishi UFJ Services.

Rohöl verteuerte sich um rund 30 Cent auf 74,70 Dollar je Barrel. Der Preisanstieg rückte in Tokio Rohstoff-abhängige Titel wie die des Handelshauses Mitsubishi Corp und des Öl- und Gasfeld-Entwicklers Inpex in den Mittelpunkt. Mitsubishi gewann gut fünf Prozent, Inpex lagen 2,9 Prozent im Plus.

Verluste in Korea

Die Aktien in Seoul gingen unter dem Strich mit Verlusten aus dem Handel. Der Korea Composite Stock Price Index (Kospi) verlor 0,7 Prozent auf 1596 Punkte, die Aufschläge aus dem frühen Geschäft schmolzen im Verlauf wieder ab. Händler begründeten dies mit der Entscheidung der australischen Notenbank, den Zinssatz unverändert zu belassen. Dieser überraschende Beschluss verweise auf die Unsicherheit der Konjunkturerholung in Europa, meinte Oh Tae-dong, Analyst bei Taurus Investment&Securities.

Die Investoren hätten sich auf die negativen Nachrichten fokussiert, erklärte ein anderer Händler. Fundamental gesehen habe es keinen Grund für fallende Kurse gegeben. Doch die Anleger würden positive Aspekte ignorieren.

Zu den Verliererbranchen gehörten Autoproduzenten und Technologiewerte, während Stahlunternehmen zulegten. Bei Autotiteln hätten die Investoren nach den jüngsten Aufschlägen Gewinne mitgenommen, hieß es. Hyundai Motor verloren 3,5 Prozent, und Kia Motors gaben 2,2 Prozent ab. Samsung Electronics verbilligten sich um 0,6 Prozent, und Hynix Semiconductor fielen 4,8 Prozent. Stahlwerte profitierten von den Aufschlägen der Wettbewerber an Wall Street. So klettertern Posco 1,9 Prozent, und Hyundai Steel 1,3 Prozent.

China uneinheitlich

Der Aktienmarkt in Shanghai schloss auf einem Drei-Monatstief. Im Fokus stand erneut die Sorge vor einer restriktiveren Geldpolitik Pekings. Der Shanghai-Composite-Index gab um 0,2 Prozent nach auf 2935 Punkte. Dagegen legte der HSI in Hongkong um 0,1 Prozent auf 20.272 Zähler zu.

Teilnehmer rechnen damit, dass sich der Shanghai-Composite-Index voraussichtlich im Bereich zwischen 2900 und 3000 Punkte bewegen wird, da die Nachfrage im Vorfeld des chinesischen Neujahrsfests gedämpft bleiben dürfte. Im Tagesverlauf hatte sich der Leitindex bis auf 2991 Punkte erholt, doch zeigten sich die Investoren mit der Sorge vor einer restriktiven Geldpolitik nervös, was zu Verkäufen bei niedrigem Umsatz führte.

Zu den Verlierern gehörten China Erzhong Group (Deyang) Heavy Industries, die erstmals gelistet wurden. Belastet vom schwachen Marktsentiment verlor der Titel 4,1 Prozent. Stark gehandelt wurden China State Construction Engineering, die 0,7 Prozent fielen. China United Network Communications gaben 1 Prozent ab, Citic Securities verbilligten sich um 1,4 Prozent.

Werte mit Gold-Bezug zeigten sich mit dem steigenden Goldpreis im Aufwind. Zijin Mining legten um 5,9 Prozent zu, Shandong GoldMining gewannen 5,1 Prozent.

Quelle: ntv.de, rts/DJ

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