Berg- und Talfahrt in Asien Tokio findet ins Plus
13.09.2013, 08:29 Uhr
In Tokio geben die Kurse etwas nach.
(Foto: REUTERS)
Börsianer gehen davon aus, dass die US-Notenbank schon bald mit der Drosselung der extrem lockeren Geldpolitik beginnen wird. Die asiatischen Aktienmärkten befinden sich bis zum entscheidenden Termin auf Richtungssuche. Tokio entscheidet sich für den Kurs nach oben.
Die Unsicherheit vor der US-Notenbanksitzung in der kommenden Woche hat am Freitag das Aktiengeschäft in Fernost dominiert. Die Anleger wagten sich kaum aus der Deckung und konzentrierten sich ganz auf die Frage nach der künftigen Geldpolitik der Federal Reserve.
Es wird erwartet, dass die Fed-Banker beschließen, ihr milliardenschweres Anleihen-Kaufprogramm langsam zurückzufahren. Das entscheidende Gremium berät nächsten Dienstag und Mittwoch über die weitere Strategie in der Geldpolitik.
Für Gesprächsstoff auf dem Parkett sorgten auch die japanischen Bildschirmhersteller. Während der weltgrößte Lieferant für Smartphones und Tablets, Japan Display, einem Medienbericht zufolge bald an die Börse strebt, bekam der Display-Produzent Sharp erneut den Unmut der Anleger zu spüren. Der Apple-Zulieferer plant Kreisen zufolge eine Kapitalerhöhung.
Der Tokioter Leitindex Nikkei mit seinen 225 führenden Werten schloss nach einer Berg- und Talfahrt 0,1 Prozent fester bei 14.404 Punkten. Der MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans büßte dagegen 0,8 Prozent ein.
An den Rohstoffmärkten gab Rohöl um 0,2 Prozent auf 108,41 Dollar je Barrel nach. Die US-Währung notierte mit 99,79 Yen knapp unter ihrem Sieben-Wochen-Hoch von 100,62 Yen.
Der Markt habe die Möglichkeit eingepreist, dass die Fed bald den Ausstieg aus ihrem Anleihenkaufprogramm einläute, sagte Ökonom Tomochika Kitaoka von Mizuho Securities. "Solange die Fed ihren Zeitplan nicht über Bord wirft und den erwarteten Umfang des Ausstiegs nicht ändert, dürfte es kaum Erschütterungen geben." Sollte die Fed allerdings weiter alle im Unklaren lassen, könnte dies die Aktienmärkte zu einer Talfahrt bewegen.
Bei den Einzelwerten stand erneut Sharp im Mittelpunkt. Kreisen zufolge will der Elektronikkonzern seine dünne Kapitaldecke mit einem Aktienverkauf verbessern. Der Anteilsschein brach nach herben Verlusten am Vortag um weitere 4,4 Prozent ein.
Exporttitel fanden bei den Anlegern ein gemischtes Echo. Während Toyota 0,2 Prozent zulegte, musste Sony einen Abschlag von 0,3 Prozent und Toshiba von fast einem Prozent verkraften.
Der geplante Börsengang der Kommunikationsplattform Twitter in den USA beflügelte zum Wochenausklang die Aktien mit Twitter zusammen arbeitender japanischer Unternehmen. Digital Garage verteuerten sich um 16,9 und Adways um 11,5 Prozent. Aktien des Internetunternehmens Softbank verloren 0,9 Prozent, waren allerdings in den vergangenen Tagen gut gelaufen.
Die Kurse von Goldminenbetreibern standen unter Druck, nachdem der Goldpreis seine Talfahrt im asiatischen Handel fortsetzt hat. Newcrest Mining fielen in Sydney um 1,7 Prozent. In Hongkong ermäßigen sich Zhaojin Mining Industry und Zijin Mining Group um 4,5 und 2,2 Prozent.
Quelle: ntv.de, jga/DJ