Yen belastet Exporteure Tokio im Banken-Bann
12.11.2002, 08:15 UhrDer japanische Aktienmarkt hat am Dienstag nach einem moderaten Schlussspurt marginal über seinem Vortagesniveau geschlossen. Grund für die späten Käufe waren Investitionen in deutlich abgewertete Aktien.
Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index schloss 0,05 Prozent im Plus bei 8465 Punkten, der breiter gefasste Topix-Index gewann 0,39 Prozent auf 839 Zähler hinzu.
Angetrieben wurde die Jagd nach den unterbewerteten Papieren von der Nachfrage nach KDDI-Aktien. Japans zweitgrößter Telekom-Konzern gewann 6,8 Prozent auf 336.000 Yen hinzu, nachdem die Anteilsscheine in der Handelsrunde am Montag über neun Prozent verloren hatten. Am Dienstag half überdies eine Aufwertung der Aktien durch Daiwa Institute of Research auf „1“ von zuvor „2“.
Die einzigen Käufer am Aktienmarkt waren allerdings Pensionsfonds, berichteten Händler. Deren Einfluss allein reichte nicht aus, um dem Handel einen deutlichen Aufschwung zu verleihen. „Der Fall des Dollars unter die Marke von 120 Yen hat Exporteure unter Druck gesetzt, während der Handel im Inland unter der Unsicherheit über die Bankenpolitik der Regierung leidet“, beschreibt Koji Muneoka von HSBC Securities die Situtation.
Der Dollar hatte aufgrund der Bedenken im Zusammenhang mit einem weiteren Absinken der US-Konjunktur sowie der Angst vor einem möglichen Irak-Krieg im Handelsverlauf bei 119,10 Yen notiert.
High Tech -Exporteure litten zudem unter den Vorgaben ihrer US-Mitbewerber. An der Wall Street war der Philadelphia Halbleiter Subindex am Vortag um 5,6 Prozent gefallen. In der Folge musste der größte japanische Ausstatter für die Chipindustrie, Advantest, einen Kursverlust von 2,4 Prozent auf 4.470 Yen hinnehmen. Der Computerriese Fujistu ging mit einem Minus von knapp drei Prozent auf 145.000 Yen aus dem Handel.
Bei den Banken verbuchte Mizuho Holdings, die nach Bilanzsumme größte Bank, einen Verlust von zwei Prozent auf145.000 Yen, nachdem die Aktie zuvor ein Allzeittief von 141.000 Yen verbucht hatte. Die Aktie hat seit der Berufung von Heizo Takenaka zum Finanzminister vor sechs Wochen rund die Hälfte ihres Wertes verloren. Takenaka steht für eine härtere Linie hinsichtlich Beseitigung der Kreditprobleme der japanischen Banken.
Quelle: ntv.de