Marktberichte

"Pleite einfach keine Option" Tokio schließt freundlich

Mit dem Billigflieger von Südkorea nach Japan: Die japanische Fluggesellschaft Peach Aviation wirbt für die neue Verbindung Incheon / Osaka.

Mit dem Billigflieger von Südkorea nach Japan: Die japanische Fluggesellschaft Peach Aviation wirbt für die neue Verbindung Incheon / Osaka.

(Foto: dpa)

Mit pragmatischer Zuversicht lassen die Börsen in Fernost die Nervosität rund um die europäische Schuldenkrise hinter sich. Die griechische Zitterpartie nach der Wahl wird weitgehend übergangen. Die Anleger in Asien befassen sich stattdessen mit spanischen Signalen.

Lob für den wahrscheinlichen Einsatz von Steuergeldern: "Spanien ist verglichen mit Griechenland oder Portugal eine viel größere Wirtschaft."

Lob für den wahrscheinlichen Einsatz von Steuergeldern: "Spanien ist verglichen mit Griechenland oder Portugal eine viel größere Wirtschaft."

(Foto: AP)

Nach den Kursverlusten zum Wochenbeginn wechseln die Aktienmärkte in Asien wieder in deutlich ruhigeres Fahrwasser. Für Gelassenheit sorgte die Debatte über die Ankurbelung des Wachstums in Europa. So pocht insbesondere der designierte französische Präsident Francois Holland darauf, den Fiskalpakt um einen Wachstumspakt zu ergänzen. Analysten rechnen damit, dass dies den Banken zugutekommt.

In Tokio schloss der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 62,51 Punkte oder 0,69 Prozent höher auf 9181,65 Punkten, nachdem er am Vortag 2,8 Prozent verloren hatte und auf ein Drei-Monats-Tief abgerutscht war. Der breiter gefasste Topix-Index stieg um 4,51 Punkte oder 0,58 Prozent auf 776,57 Punkte.

Auch die Börsen in Seoul, Taiwan und Australien verbuchten leichte Zuwächse. Hongkong und Shanghai lagen dagegen wegen Sorgen um den chinesischen Immobilienmarkt im Minus.

In Japan beruhigte insbesondere die Aussicht auf öffentliche Unterstützung für Spaniens Banken die Investoren. Wohlwollend registrierten sie die Signale aus Madrid, die gebeutelten Kreditinstituten des Landes mittels Steuergeldern helfen zu wollen.

" ist verglichen mit Griechenland oder Portugal eine viel größere Wirtschaft. Weil ein Pleite-Szenario hier einfach keine Option ist, werden öffentliche Gelder hineingepumpt werden müssen", sagte Takao Hattori von Mitsubishi UFJ Morgan Stanley Securities. Auch der Euro erholte sich leicht von seinem Tiefstand am Montag von 1,2955 Dollar und wurde wieder über 1,30 Dollar gehandelt.

Zuvor hatten bereits die Händler an der Wall Street auf die Wahlergebnisse in Frankreich und Griechenland weitestgehend entspannt reagiert. Die .

Unter den Einzelwerten stand in Tokio der japanische Konzern Marubeni im Fokus, dem die größten Chancen auf eine milliardenschwere Übernahme des US-Getreidehändlers Gavilon eingeräumt werden. Kreisen zufolge sind die Verhandlungen über den 5,2 Mrd. Dollar schweren Kauf bereits weit fortgeschritten. Marubeni-Papiere legten 3,8 Prozent zu. Die Übernahme von Gavilon würde den Asiaten zu einer enormen Präsenz in den USA verhelfen. Zuvor hatten zwei potenzielle japanische Rivalen - Mitsui und Mitsubishi - abgewunken.

Leicht nach oben ging es für die Aktien von Daichi-Sankyo. Das Unternehmen hat der Zeitung "Nikkei" zufolge die Entwicklungs- und Verkaufsrechte für zwei Generika von der US-Biotechnologiefirma Coherus gekauft. Daichi Sankyo sei damit der erste japanische Pharmakonzern, der in den Markt für biotechnologische Generika einsteigt.

Um 15.00 Uhr Ortszeit Tokio wurde der Dollar stärker mit 79,98-80,02 Yen gehandelt, nach 79,85-86 Yen im späten Handel am Montag. Der Euro notierte bei 104,27-28 Yen, nach 103,92-96 Yen am späten Montag und bei 1,3035-3036 Dollar nach 1,3014-3016 Dollar am Vortag.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen