Marktberichte

Sharp will für Apple bauen Tokio schließt schwächer

In Japan verabschieden sich die Händler am Aktienmarkt mit leichten Kursverlusten ins Wochenende. Größere Bewegungen sehen Marktteilnehmer im Bankensektor. Beim Elektronikriese Sharp reagieren Anleger offenbar auf eine strategische Entscheidung.

Die Woche ist beendet: Im Tokioter Finanzviertel strömen Banker, Broker und Börsianer in Richtung Nahverkehr.

Die Woche ist beendet: Im Tokioter Finanzviertel strömen Banker, Broker und Börsianer in Richtung Nahverkehr.

(Foto: REUTERS)

Die Aktienmärkte in Fernost haben sich zum Wochenausklang kaum verändert präsentiert. Wie in den vergangenen Tagen fehlten Händlern zufolge auch am Freitag weitgehend klare Impulse.

In Tokio schloss der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 0,1 Prozent im Minus bei 10.303 Zählern. Der breiter gefasste Topix-Index gab ebenfalls 0,1 Prozent nach auf 903 Zähler. Auch die Märkte in Hongkong und Shanghai erlitten leichte Verluste. In Taiwan und Singapur ging es dagegen nach oben. Die südkoreanische Börse in Seoul kletterte auf ihren höchsten Stand seit mehr als zweieinhalb Jahren. Die Anleger setzten auf Handelsgespräche mit China, von denen sie sich Vorteile für Hotels und Banken versprachen.

In Tokio blieben die Anleger nach der Kursrally der vergangenen Wochen vorsichtig. Der Nikkei war seit Anfang November rund zwölf Prozent geklettert. Zuletzt ging dem Leitindex aufgrund fehlender Impulse die Puste aus. Analysten gehen aber davon aus, dass er sich zum Jahresende auf 10.500 Stellen aufschwingen wird.

Yutaka Yoshii von Mito Securities sprach von geringem Aufwärtsmomentum angesichts der Vorgaben aus Shanghai und des Anstiegs des Yen zum Dollar - dieser notiert wieder unter 84 Yen. Er wies auch auf die geringen Umsätze hin, was sich noch verstärken werde. "In der nächsten Woche werden die Aufträge von Ausländern zurückgehen, weil diese in die Weihnachtsferien gehen", sagte Yoshii.

Gegen den Trend zählten in Tokio Bankaktien zu den Gewinnern. Händler begründeten dies mit einer Unterbewertung der Papiere. Die Titel von Mitsubishi UFJ Financial legten 1,2 Prozent zu, die der Mizuho Financial gewannen 2 Prozent. Auch für Unternehmen aus dem Immobiliensektor ging es nach oben, nachdem die Notenbank am Donnerstag erstmals Immobilienfonds gekauft hatte. So kletterten Nomura Real Estate Holdings um 10,2 Prozent.

Gewinne verzeichnete auch die Aktie von Sharp mit einem Plus von 2,5 Prozent. Einem Zeitungsbericht zufolge will das Elektronikunternehmen kräftig in die Produktion von kleinen und mittelgroßen LCD-Bildschirmen investieren und deren Ausstoß steigern. Hauptabnehmer soll demnach Apple mit seinem iPhone sein.

Unter den Sektoren litten die Aktien der Handelshäuser unter dem Rückgang der Öl- und Gold-Futures. Mitsui fielen um 2,2 Prozent und Mitsubishi Corp. um 1,1 Prozent. Exporttitel gaben mit dem stärkeren Yen zumeist nach: Toyota büßten 0,9 Prozent und Sony 0,4 Prozent ein.

Chinas Börsen uneinheitlich

In China schlossen die Börsen nach ruhigem Geschäft ohne klare Tendenz. Unter Druck standen dabei vor allem Telekom- und Rohstoffwerte, belastet von Sorgen um weitere geldpolitische Straffungen. Der Shanghai Composite verlor 0,2 Prozent auf 2894 Punkte. Analysten sehen die nächste Unterstützung jetzt bei 2860 Zählern. In Hongkong drehte der HSI im späten Handel noch ins Plus und stieg um 0,2 Prozent auf 22.715 Punkte.

Dass der Markt seit Montag in mehreren Sitzungen hintereinander in engen Spannen handelt, zeige, dass die Anleger unsicher über die Richtung sind", kommentierte Capital Securities. "Selbst wenn der Leitindex zuletzt weder stark gefallen noch stark gestiegen ist glauben wir, dass der Markt sein Aufwärtsmomentum wiedergewinnen wird", hieß es weiter.

Euro / Yen
Euro / Yen 173,37

Unter den Einzeltiteln fielen China United Network Communications nach Gewinnmitnahmen um 1 Prozent. Anfang der Woche waren die Aktien um mehr als 13 Prozent gestiegen. Auch Zijin Mining Group verloren durch Gewinnmitnahmen und schlossen 0,6 Prozent im Minus.

In Hongkong wurde der Leitindex im späten Geschäft von Schnäppchenkäufern bei Immobilientiteln gestützt. Hang Lung Properties kletterten um 4,3 Prozent und New World Development um 0,4 Prozent.

Quelle: ntv.de, rts/DJ

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