Reaktionen auf Bernanke Tokio trippelt ins Minus
01.03.2012, 07:48 Uhr
In Tokio endet der Winter im Regen.
(Foto: AP)
Mit seiner Rede vor dem US-Kongress dreht Fed-Chef Bernanke im japanischen Aktienmarkt das Vorzeichen: Die schwindende Konjunkturzuversicht drückt den Nikkei ins Minus. Konjunkturdaten aus China sorgen für Erleichterung. Peking kann die befürchtete "harte Landung" zunächst verhindern.
Ein verhaltener Konjunkturausblick von US-Notenbank-Chef Ben Bernanke hat die Aktienmärkte in Asien belastet. Am Vorabend hatte Bernanke bei einem Auftritt im Finanzausschuss des US-Repräsentantenhauses Hoffnungen auf eine starke Wirtschaftserholung gedämpft, zugleich aber auch keine weitere geldpolitische Lockerung signalisiert.
In Tokio ging der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 0,2 Prozent tiefer auf 9707 Punkten aus dem Handel. Der breiter gefasste Topix-Index verlor 0,5 Prozent auf 832 Zähler. Im frühen Geschäft hatte der Markt noch freundlich tendiert. Dazu trugen ermutigende Daten bei.
So gibt es Anzeichen für einen wachsenden Optimismus japanischer Unternehmen. Von Oktober bis Dezember legten die Investitionen von Konzernen um 7,6 Prozent zu und damit stärker als erwartet. Einzelne Exportwerte hielten sich daher im Plus. Sony schlossen 0,2 Prozent höher, Canon 0,7 Prozent.
Der MSCI-Index für Aktien aus der Asien-Pazifik-Region mit Ausnahme Japans notierte 0,7 Prozent im Minus. Der jüngste Anstieg der Aktienmärkte sei vor allem auf die großzügige Liquiditätsversorgung wichtiger Notenbanken zurückzuführen, kommentierte Währungsstratege Masafumi Yamamoto von Barclays Capital das Handelsgeschehen. "Die wirtschaftlichen Fundamentaldaten dürften nicht so schlecht sein, dass sie weitere Konjunkturstimuli durch zusätzliche geldpolitische Lockerungen garantieren."
Dazu passten auch neue Daten aus China, die darauf hindeuten, dass die Volksrepublik . Chinas Industrie erholte sich im Februar leicht. Der Einkaufsmanagerindex des staatlichen Statistikamts stieg auf 51 Punkte von 50,5 im Januar. Analysten hatten nur einen Anstieg auf 50,7 Stellen erwartet. Die positiven Impulse kamen vor allem von der Exportseite. So stieg der Index für neue Exportaufträge auf 51,1 Punkte und signalisierte damit erstmals seit vier Monaten wieder Wachstum.
Der Einkaufsmanagerindex der Großbank HSBC für Februar zeichnete ein etwas anderes Bild und legt nahe, dass vor allem kleinere chinesische Firmen hinterherhinken. Der Index legte zwar leicht zu auf 49,6 von 48,8 Punkten im Januar, blieb aber immer noch unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Werte darüber zeigen anziehende Geschäfte, Werte darunter rückläufige an.
Der Euro legte im asiatischen Handel um 0,2 Prozent zu auf 1,3350 Dollar.
Quelle: ntv.de, rts