Marktberichte

Wetten auf Bilanzen und Inflation Tokio zieht an, Shanghai auch

Die Börse in Tokio schließt in Reaktion auf positive Vorgaben der Wall Street und überraschend starke Bilanzen von US-Technologieunternehmen wie Apple fester. Die Börse Shanghai profitiert indes von starken Konjunkturdaten.

Der japanische Markt zieht Investoren an.

Der japanische Markt zieht Investoren an.

(Foto: AP)

Die asiatischen Aktienmärkte gehen mit zum Teil deutlichen Gewinnen aus dem Mittwochshandel. An der japanischen Börse haben Hoffnungen auf eine deutliche Geschäftserholung der heimischen Firmen die Kurse nach oben getrieben. Größtenteils überzeugende Quartalszahlen zum Start der Berichtssaison in den USA sorgten auch in Tokio für gute Stimmung. Börsianern zufolge decken sich zunehmend wieder ausländische Investoren und Kleinanleger am Markt ein.

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Der Nikkei-Index der 225 führenden Werte schloss 0,4 Prozent fester auf 10.557 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index gewann 0,6 Prozent auf 937 Zähler. Auch an anderen asiatischen Märkten ging es aufwärts. Die Börsen in Taiwan und Seoul lagen deutlich im Plus. Der Markt in Singapur notierte wenig verändert.

Am Dienstag hatte die Wall Street trotz enttäuschender Zahlen der Großbank Citigroup im Plus geschlossen. Dazu trugen Kursgewinne des Internet-Riesen Google und des Baumaschinenherstellers Caterpillar nach positiven Analystenkommentaren bei. Dies half auch dem japanischen Markt, der derzeit verstärkt Investoren anzieht. "Kleinanleger stoßen zu den Ausländern hinzu", sagte Fondsmanager Hiroaki Osakabe von Chibagin Asset Management. "Aber sie kaufen meist kleine und mittelgroße Werte und konzentrieren sich auf Nachrichten zu speziellen Sektoren und einzelnen Unternehmen."

Zu den Kursgewinnern zählten Textilwerte: Toray Industries legten 4,7 Prozent zu, Teijin Ltd 6,6 Prozent. Der anziehende Kupferpreis verhalf den Aktien von Metallhütten zu Aufschlägen. Sumitomo Metal Mining stiegen 4,9 Prozent, Dowa Holdings 5,2 Prozent.

An den Devisenmärkten in Fernost kletterte der Euro zum US-Dollar auf ein Ein-Monats-Hoch von 1,3485 US-Dollar. Händlern zufolge stand der US-Dollar unter hohem Verkaufsdruck. Verstärkt wurde dies durch Euro-Käufe asiatischer Staaten, wie ein Händler einer japanischen Bank in Tokio sagte. Dies wiederum habe viele Marktteilnehmer, die auf fallende Kurse der Gemeinschaftswährung gewettet hatten, gezwungen, sich mit Euro einzudecken.

Kursfeuerwerk in China

Ein Bericht über den Rückgang der Inflation im vergangenen Monat hat indes die Aktien an den chinesischen Börsen nach oben geführt. Der Shanghai Composite steigerte sich um 1,8 Prozent auf 2758 Punkte. Der HSI gewann 1,1 Prozent auf 24.420 Zähler.

Der in Hongkong ansässige Sender Phoenix TV berichtete - ohne Nennung von Quellen -, dass sich der Anstieg der Verbraucherpreise in China im Dezember auf 4,6 Prozent belaufen und damit unter der November-Teuerung von 5,1 Prozent gelegen habe. Offiziell werden die Daten am Donnerstag um 3.00 Uhr MEZ mitgeteilt.

Zinsverschärfende Politik bleibt

Analysten sagten aber, auch wenn sich die Daten als korrekt erweisen sollten, dürften sich die Erwartungen einer zinsverschärfenden Politik kaum ändern. Auf kurze Sicht sei mit einem schwachen Markt zu rechnen, zumal die Lebensmittelpreise im laufenden Monat wegen des kalten Wetters gestiegen seien.

An der Spitze der Gewinner standen Zulieferer von Hochgeschwindkeitszügen, nachdem in der staatlichen "Global Run" zu lesen war, dass chinesische Unternehmen der Branche an einem geplanten Projekt in Kalifornien beteiligt sein könnten.

Nach dem gesunkenen Interesse an Banken- und Immobilienwerten seien die Investoren auf der Suche nach neuen Branchen, hieß es am Markt. Die beiden größten Zulieferer von Hochgeschwindkeitszügen, China CNR und CSR steigerten sich bis zum Tageslimit bei 10 Prozent auf 8,77 Yuan und 8,66 Yuan.

Quelle: ntv.de, bad/rts/DJ

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