Marktberichte

Wette auf Anleihekäufe Tokios Börse hofft auf EZB

Auch die Anleger in Fernost setzen auf ein baldiges Eingreifen der EZB in der Schuldenkrise.

Auch die Anleger in Fernost setzen auf ein baldiges Eingreifen der EZB in der Schuldenkrise.

(Foto: AP)

An den Märkten gibt es derzeit nur ein Thema: Wann wird die EZB eingreifen und mit den Anleihe-Stützungskäufen den Euro-Schuldenstaaten unter die Arme greifen? Auch in Tokio bewegt Anleger vor allem diese Frage. Und wie an allen anderen Börsen regiert auch in Fernost derzeit das Prinzip Hoffnung.

Die Börsen in Asien leben weiter von ihren Hoffnungen auf Schützenhilfe durch die Zentralbanken. Die Kurse legten am Mittwoch an vielen Märkten zu, weil viele Anleger darauf setzen, dass die Europäische Zentralbank (EZB) und die US-Notenbank (Fed) weitere Schritte zur Bekämpfung der Schuldenkrise in Europa und des weltwirtschaftlichen Abschwungs unternehmen werden. Diesen Optimismus nährte der Fed-Präsident von Boston, Eric Rosengren. Rosengren hatte erklärt, die US-Notenbank solle so lange Hypothekenpapiere und Staatsanleihen erwerben, bis sie mit dem Zustand der Wirtschaft zufrieden sei.

Außerdem klammern sich die Investoren weiter an die Zusage von EZB-Präsident Mario Draghi, alles zu tun, um den Euro zu erhalten. "Draghis jüngste Kommentare haben in den Augen des Marktes die Wahrscheinlichkeit einer Krise in Europa auf kurzfristige Sicht reduziert", sagte ein Analyst.

Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index schloss mit einem Plus von 0,9 Prozent auf 8881 Punkten. Es war das dritte Mal in Folge, dass der Leitindex mit Gewinnen aus dem Handel ging. Investoren warten gespannt darauf, wann der Nikkei die psychologisch wichtige Marke von 9000 Zählern durchbricht. Der breiter gefasste Topix-Index stieg um 0,3 Prozent auf 745 Punkte.

Aufschläge verzeichneten ebenfalls die Märkte in Taiwan, Südkorea, Shanghai und Australien. Abschläge gab es dagegen in Singapur  und Hongkong. Zu den Verlusten in Hongkong trugen vor allem enttäuschende Zahlen der Fluggesellschaft Cathay Pacific bei, die den größten Verlust in der ersten Jahreshälfte seit 2003 bekanntgab. Die Aktie der Airline fiel mehr als sieben Prozent.

In Tokio standen Sharp nach den starken Verlusten der jüngsten Zeit erneut im Fokus. Das Papier gewann 2,7 Prozent. Der Partner Hon Hai Precision Industry aus Taiwan hält daran fest, einen größeren Anteil an Sharp zu übernehmen.

Quelle: ntv.de, rts/dpa

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