Preise geben wieder nach Trendwende bei Rohstoffen
14.01.2007, 14:31 UhrAuf den internationalen Rohstoffmärkten deutet sich nach Experteneinschätzungen nach jahrelangem Preisanstieg eine Trendwende an. "Die starken Preissteigerungen der vergangenen Jahre werden sich wohl nicht wiederholen", sagte Klaus Matthies, der Rohstoffexperte des Hamburger WeltWirtschaftsInstituts (HWWI), der dpa. "Das ein wenig langsamere Wachstum der Weltwirtschaft macht sich auf den Rohstoffmärkten bemerkbar."
Zudem habe sich das Angebot an Rohstoffen verbessert, weil die hohen Preise bei den Produzenten neue Investitionen ausgelöst hätten. "Bei Bergbauunternehmen dauert es gelegentlich Jahre, bis zusätzliche Mengen gefördert werden können", sagte Matthies. Das Interesse von Finanzinvestoren und Spekulanten am Rohstoffsektor habe etwas nachgelassen. Sie hatten zuvor die Preise nach oben getrieben.
Der Gesamtindex für Rohstoffpreise, den das Institut berechnet, erreichte im Juli des vergangenen Jahres mit 227,4 Punkten seinen Höchststand und ging bis zur ersten Januarwoche auf 196,6 zurück. Das lag vor allem am rückläufigen Rohöl-Preis, der sich von seinem Höchststand im Juli und August von rund 78 Dollar je Barrel um mehr als 20 Prozent zurückbildete. "Hier hat sich angesichts der guten Versorgungslage, dem milden Winter und der hohen Vorräte inzwischen eine entspanntere Stimmung eingestellt", sagte Matthies.
Der Teilindex für Industrierohstoffe erreichte 2006 erst im Dezember mit einem Monatsdurchschnitt von 210,6 seinen Jahres-Höchstwert, doch ist im Januar bislang ein Rückgang erkennbar. Besonders auffällig ist der Preisrückgang für Kupfer, das seit dem Rekordstand Mitte Mai um 34 Prozent billiger wurde, was vor allem auf die Verkäufe von Fonds zurückzuführen sei. Andere Industrierohstoffe wie Nickel oder Eisenerz sind jedoch nach wie vor extrem teuer.
Quelle: ntv.de