Marktberichte

Neues Jahreshoch Trichet beflügelt Euro

Der Euro legt zum Wochenstart - von einem kurzen Formtief abgesehen - zu und klettert dabei erstmals seit November wieder über die Marke von 1,3650 US-Dollar. Anlass sind Zinsspekulationen, die EZB-Präsident Trichet lostritt.

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(Foto: AP)

Der Euro konnte gleich zum Wochenstart gegenüber dem Dollar deutlicher zulegen. Mit einem Tageshoch von 1,3683 US-Dollar kletterte die Gemeinschaftswährung auf den höchsten Stand seit dem 22. November. Die Aufwertung wird mit den Aussagen des Präsidenten der Europäischen Zentralbank, Jean-Claude Trichet, zur Zinspolitik begründet. Trichet signalisierte, dass die schwache Wirtschaftslage in Griechenland, Portugal und anderen Peripherieländern die EZB nicht daran hindern werde, die Leitzinsen zu erhöhen, sollte es eine Bedrohung der Preisstabilität geben.

Trichet bekräftigte zudem seine Forderung nach Sparsamkeit der Staaten in der Eurozone. Eine größere Disziplin in der Haushaltspolitik fördere langfristig sowohl das Wirtschaftswachstum als auch den Beschäftigungsaufbau, in dem das Vertrauen der Haushalte, der Unternehmen, der Investoren und der Sparer gestärkt werde. Um das Investoren- und das Verbrauchervertrauen in der Eurozone zu festigen, sollten die Regeln zur Haushaltsdisziplin verschärft werden, was auch glaubwürdige Sanktionen erfordere.

Renditen nähern sich an

An den Anleihemärkten engten sich die Zinsspreads ein, was der Gemeinschaftswährung weiteren Auftrieb gegeben hat. Bei den 10-jährigen Anleihen Griechenlands zu den Bundesanleihen liefen die Renditen auf 811 nach 866 Basispunkten (BP) am Vortag zusammen, bei den irischen Anleihen schrumpfte der Spread auf 571 nach 597 BP. Der Spanien-Spread fiel unter die Marke von 200 BP.

Aus technischer Sicht hat sich die Situation für den Euro nach Ansicht der Analysten der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) aufgehellt. Sie sehen für die Gemeinschaftswährung Aufwärtspotenzial bis 1,3780/1,3785 US-Dollar, dem Hoch vom 22. November. Eine Unterstützung machen die Analysten bei 1,3448 USD aus.

Quelle: ntv.de, DJ

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