Warten auf Bernanke Tristesse an Rohstoffmärkten
21.05.2013, 13:24 Uhr
Der Punkt der Übergabe: Rohöl aus dem Irak strömt am Al-Basra-Terminal in den Bauch der Riesentanker.
(Foto: REUTERS)
An den Rohstoffmärkten wartet man ab. Um Öl und Kupfer machen die Anleger einen Bogen. Die Frage ist, ob Fed-Chef Bernanke am Mittwoch das Ende des Geldsegens durch die US-Notenbank signalisiert. Händler erwarten dann eine positive Reaktion der Märkte.
Weder Öl noch Kupfer sind bei den Anlegern am Dienstag sonderlich gefragt. Die Preise für beide Rohstoffe, die generell stark von der Konjunktur abhängig sind, gaben leicht nach oder notierten kaum verändert: Ein Fass (159 Liter) Nordseeöl der Sorte Brent verbilligte sich um 0,6 Prozent auf 104,14 Dollar, US-Leichtöl der Sorte WTI kostete mit 96,48 Dollar 0,2 Prozent weniger.
Kupfer notierte mit 7387,75 Dollar nahezu unverändert. Börsianer sprachen von einem abwartenden Handel. Viele Anleger wollten erst hören, was Fed-Chef Ben Bernanke am Mittwoch bei einer Anhörung vor dem US-Kongress zu sagen habe, ehe sie sich neu positionierten.
Sollte Bernanke Hinweise auf ein Ende des Geldsegens durch die Fed geben, könnte dies an den Rohstoffmärkten positiv aufgenommen werden, erklärten Händler. "Das wäre ein Zeichen des Vertrauens in die Wirtschaft und könnte die Preise anschieben", sagte ein Metall-Händler in Sydney.
Die Ölpreise wurden unterdessen von den Spannungen im Nahen Osten unterstützt. Nach Kämpfen um eine syrische Grenzstadt fürchten viele Experten einen Flächenbrand in der Region. "Die Angebotsrisiken waren in den vergangenen Wochen vom Markt weitgehend ausgepreist worden, so dass ein Anstieg der Risikoprämie jederzeit möglich ist, sobald sich der Fokus der Marktteilnehmer wieder stärker auf dieses Thema richtet", schreiben denn auch die Analysten der Commerzbank in ihrem Tageskommentar.
Sowohl beim Gold- als auch beim Silberpreis kam es zu einer leichten Erholung. Zunächst hatte es noch nach einer Fortsetzung der jüngsten schwachen Entwicklung ausgesehen. Doch dann ging es am frühen Vormittag für die Feinunze Gold innerhalb von zwei Minuten um rund 30 Dollar nach oben, bis knapp an die Marke von 1.400 Dollar. Danach sackte er aber wieder auf 1380 Dollar ab. Beim Goldpreis wurde zur Begründung vor allem auf Leereindeckungen verwiesen, nachdem dieser das April-Tief bei 1.321,50 Dollar nicht unterschritten habe. Zum Settlement stand für den Goldpreis ein Plus von 1,4 Prozent auf 1.384,10 Dollar zu Buche.
Für den Silberpreis ging auf 22,40 Dollar je Feinunze nach oben, nachdem er zuvor noch auf den tiefsten Stand seit über zweieinhalb Jahren gefallen war.
Quelle: ntv.de, DJ/dpa