Anleger optimistisch US-Börsen fester
26.03.2009, 21:51 UhrAn den US-Börsen sind die Aktien trotz gemischter Konjunkturdaten erneut mit deutlichen Gewinnen aus dem Handel gegangen. Vor allem die jüngsten Daten zum amerikanischen Wirtschaftswachstum hätten dem Handel etwas Auftrieb verliehen, hieß es von Händlern. "Offenbar beginnt sich die Stimmung an den Märkten zu drehen", sagte eine Anlagestrategin.
Das US-Bruttoinlandsprodukt sank im vierten Quartal aufs Jahr hochgerechnet um 6,3 Prozent. Damit wurde die Ende Februar ermittelte Zahl zwar von 6,2 Prozent nach unten korrigiert, Analysten hatten aber sogar minus 6,5 Prozent erwartet. "Es gibt offensichtlich eine Trendwende. Zuletzt waren alle Nachrichten schlechter als erwartet, jetzt sind sie nicht mehr so schlimm wie befürchtet", sagte Stephanie Giroux von TD Ameritrade.
Investoren waren zudem erleichtert, dass ein Verkauf von US-Staatsanleihen reibungslos über die Bühne ging. Am Vortag hatte die geringe Nachfrage bei einer Auktion Sorgen geschürt, die US-Regierung könne Probleme bei der Finanzierung der Konjunkturpakete bekommen.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte ging 2,3 Prozent höher bei 7924 Punkten aus dem Handel, nachdem er im Handelsverlauf zwischen 7752 und 7931 Punkten geschwankt war. Der breiter gefasste S&P-500 gewann 2,3 Prozent auf 832 Zähler und ist damit auf Kurs zu seinem größten Monatsanstieg seit 22 Jahren. Der Composite der Technologiebörse Nasdaq legte sogar 3,8 Prozent zu auf 1587 Stellen und schaffte es damit in diesem Jahr in die Gewinnzone
Die Aktien von General Motors (GM) spielten nach Medienberichten über eine weitere Finanzspritze die Hauptrolle an den New Yorker Börsen. Die Papiere legten 14 Prozent zu. Nach der Vorstellung von Details zur Regulierung des Finanzsystems durch die Regierung gerieten allerdings Finanztitel teilweise unter Druck.
Die Papiere der Citigroup fielen nach deutlichen Kursgewinnen zum Börsenstart am Ende kräftig um 4,7 Prozent. Die Aktien des angeschlagenen Versicherungskonzerns American International Group (AIG) brachen um 8,3 Prozent ein, die der Bank of America verloren 1,5 Prozent. Dagegen erholten sich JPMorgan von ihren Verlusten und schlossen zwei Prozent fester.
Auf der anderen Seite zählten die Aktien des Elektronik-Händlers Best Buy mit zu den stärksten Gewinnern an der New Yorker Börse. Die Papiere sprangen nach der Veröffentlichung von guten Geschäftszahlen um 12,5 Prozent. Die Ergebnisse für das vierte Quartal hatten laut Experten über den Erwartungen der Wall Street gelegen und schürten damit die Hoffnungen, dass die Verbraucher ihre Ausgaben nicht ganz so kräftig einschränken wie befürchtet. Im Sog schwammen weitere Einzelhändler mit nach oben, so dass der S&P-Einzelhandelsindex um 4,4 Prozent zulegte. Wal-Mart gehörten mit einem Plus von gut zwei Prozent deshalb ebenfalls zu den Gewinnern im Dow.
Der Softdrink-Hersteller Dr Pepper Snapple Group übertraf mit seinem Quartalszahlen ebenfalls die Markterwartungen. Seine Titel verteuerten sich um 15 Prozent. Unter den Technologiewerten legte das Schwergewicht Apple um 3,2 Prozent zu.
Bei den Aktien des Gas-Versorgers Denbury Resources stand nach einer Berg- und Talfahrt am Ende ein leichtes Plus von 0,1 Prozent. Die Rating-Agentur Standard & Poor's wird die Papiere in den S&P-500 Index aufnehmen. Die Papiere der Denbury Resources ersetzen die Titel von Rohm and Haas. Das Unternehmen wurde zuletzt vom Chemiekonzern Dow Chemical übernommen.
Schließlich zählten auch die Aktien der Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway zu den großen Gewinnern mit einem Plus von 5,8 Prozent. Standard & Poors hatte die Kreditwürdigkeit des Unternehmens am Abend weiterhin mit dem Spitzen-Rating "AAA" bewertet. Am Vortag waren noch Meldungen aufgetaucht, wonach die Beteiligungsgesellschaft die beste Einstufung im Zuge der Finanzkrise möglicherweise verlieren könnte. Berkshire Hathaway gehört dem Investor Warren Buffett.
Quelle: ntv.de