Marktberichte

Neue Hoffnung in New York US-Börsen freundlich erwartet

(Foto: picture alliance / dpa)

Nach dem Kursrutsch vom Vortag bereiten sich die Händler an der New Yorker Wall Street auf Kursgewinne zum Start in den Donnerstagshandel vor. Grund für die Trendwende dürften die guten Vorgaben aus Europa sein. Im Zweifelsfall scheinen sich die US-Beobachter bei der Einschätzung der Schuldenkrise auf den Überblick ihrer Kollegen auf der anderen Seite des Atlantiks verlassen zu wollen.

Nach den deutlichen Vortagesverlusten dürften die US-Börsen nach Einschätzung von Beobachtern am Donnerstag wieder zulegen. Den Taktstock schwingen einmal mehr die Europabörsen. Nachdem es zu Beginn des Handels noch nach einer Fortsetzungder Talfahrt ausgesehen hat, zeigten sie sich bis zum frühen Nachmittag deutlich erholt.

Komplizierte Nachrichten aus Athen und Rom: Rücktritt und Einheitsregierung angekündigt, und nun?

Komplizierte Nachrichten aus Athen und Rom: Rücktritt und Einheitsregierung angekündigt, und nun?

(Foto: REUTERS)

Gerüchte über ein Sondertreffen der Europäischen Zentralbank (EZB) hätten die Wende herbeigeführt, hieß es. Marktteilnehmer hoffen, dass sich die Notenbank zum unbegrenzten Aufkauf von Staatsanleihen angeschlagener Länder durchringen kann.

Peter Praet, Mitglied des Direktoriums der EZB, hat zwar Forderungen nach Rettung einzelner Länder durch die Notenbank eine Absage erteilt. Aber durch Käufe von Staatsanleihen wird derzeit versucht, den Markt zu stabilisieren.

Leichter Rückenwind kam unterdessen von den US-Konjunkturdaten: Die Zahl der ausgefüllten US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sind in der Vorwoche um 10.000 gefallen. Experten hatten mit einem leichten Anstieg gerechnet. Der S&P-Future stieg gegen 14.50 Uhr MEZ um 1,4 Prozent, der Nasdaq-Future um 1,1 Prozent.

Auch auf der Ebene der Einzelwerte blickten Händler auf positive Anhaltspunkte: Zu einem steigenden Markt dürften unter anderem die besser als erwartet ausgefallenen Zahlen von Cisco beitragen. Für das laufende Quartal erwartet das Unternehmen einen Gewinn je Aktie zwischen 0,42 und 0,44 Dollar, während Analysten mit 0,42 Dollar gerechnet hatten. Die Aktie des Netzwerkausrüsters zogen vorbörslich um 6,7 Prozent an. Analysten der Citigroup stuften die Aktie zudem von "Neutral" auf "Buy" ein.

Auch die Warenhauskette Kohl`s hat über den Prognosen liegende Geschäftszahlen präsentiert und den Ausblick auf das Gesamtjahr angehoben. Die Aktie steigt um 2,7 Prozent.

"Kalter Kaffee" seien dagegen die Zahlen von Green Mountain Coffee (GMC), m einte ein Händler. Das Unternehmen hat die Umsatzschätzungen der Experten klar verfehlt. Statt der erhofften 760 Mio. Dollar wies GMC im vierten Geschäftsquartal lediglich einen Umsatz von 711,9 Mio. Dollar aus. Beim Gewinn je Aktie wurden die Erwartungen immerhin getroffen. Die Aktie brach dennoch um34 Prozent ein.

Am Vorabend hatten die Sorgen der Anleger um die drittgrößte Euro-Wirtschaft Italien die wichtigsten US-Indizes auf Talfahrt geschickt. Einen Tag nach der Rücktrittsankündigung von Ministerpräsident Silvio Berlusconi sprangen die Zinsen für italienische Staatsanleihen auf ein Rekordniveau und erreichten damit eine Höhe, bei der Länder wie Griechenland, Portugal und Irland Milliarden-Hilfen in Anspruch genommen hatten.

Der Dow-Jones-Index hatte am Mittwoch um 3,2 Prozent auf 11.780 Punkte nachgegeben. Der breiter gefasste S&P-500 fiel 3,7 Prozent auf 1229 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verlor 3,9 Prozent auf 2621 Punkte.

Quelle: ntv.de, DJ/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen