Marktberichte

Techwerte beenden Party US-Börsen geben nach

Die US-Börsen haben am Dienstag einen Teil der Gewinne vom Montag wieder abgegeben, der befürchtete große Ausverkauf blieb aber aus. Im Gegenteil, die Märkte hatten zunächst mit Gewinnen eröffnet, da die Regierung 250 Mrd. Dollar in Bankanteile investieren will, doch der Technologiesektor hielt dagegen.

Der Dow-Jones-Index gab um 77 Zähler oder 0,8 Prozent auf 9311 Punkte nach, während der marktbreite S&P-500-Index um 5 Zähler oder 0,5 Prozent auf 998 Punkte fiel. Besonders heftig erwischte es die Hightech-orientierte Nasdaq, die um 65 Zähler oder 3,8 Prozent auf 1779 Punkte sank.

Die US-Regierung wird die ersten 250 Mrd. Dollar des Rettungspakets für Anteile an Banken ausgeben. Dabei sollen auch gesunde Banken eine Finanzspritze von je 25 Mrd. Dollar erhalten, wodurch das Vertrauen in den Sektor wiederhergestellt und die Kreditvergabe zwischen den Banken angekurbelt werden soll.

Außerdem werden nicht verzinste Bankeinlagen im kommenden Jahr in voller Höhe abgesichert sein und die Schulden, die Banken untereinander machen, für die nächsten drei Jahre versichert werden. Damit folgt die US-Regierung dem Beispiel vieler europäischer Regierungen.

Obwohl die Maßnahmen die Volatilitätsrate und die Zinsen für kurzfristige Kredite gesenkt haben, bestehen teilweise Zweifel an der Wirksamkeit des Pakets, denn 250 Mrd. Dollar werden eher als Tropfen auf einen heißen Stein betrachtet denn als echte Lösung der Probleme.

Die Bankaktien beendeten den Handel aber weitgehend im Plus, da die Analysten der Citigroup gleich 14 Finanzinstitute auf "Kaufen" aufstuften.

Dennoch kehrten die Sorgen um das Wirtschaftswachstum zurück, angeführt von den Technologiewerten. Die Anleger erwarten, dass die Nachfrage im vergangenen Quartal bereits deutlich gesunken ist und in den kommenden Quartalen noch weiter zurückgehen wird, da die Unternehmen aufgrund der Rezession weniger Geld für technische Neuanschaffungen ausgeben werden. Einige Experten warnen, dass die Gewinnerwartungen für viele Technologiekonzerne gesenkt werden müssen.

Für Mikrochiphersteller Intel, der nach Handelsschluss seine Bilanz offenlegen wird, erwarten die Experten eine schwere Zeit in den nächsten Quartalen. Deshalb wurde die Aktie auf "Verkaufen" abgestuft, da die Verkäufe von Laptops und Computern in den vergangenen Quartalen deutlich zurückgegangen war. Die Papiere von Intel verloren deshalb 6,2 Prozent.

Auch Computerhersteller Apple schloss mit einem Minus von 5,6 Prozent, obwohl der Konzern den Preis für eines seiner Notebooks wie erwartet auf unter 1000 Dollar senken will - allerdings liegt der neue Preis von 999 Dollar nur knapp darunter. Auch die Aktie von Research in Motion, dem Konkurrenten zu Apples iPhone, fiel um 5,6 Prozent.

Der Pharmakonzern Johnson & Johnson konnte mit einem Gewinn von 1,17 Dollar pro Aktie die Erwartungen schlagen, da auch der Umsatz nach oben gegangen war. Auch die Prognose für das nächste Quartal wurde angehoben, was die Aktie um 2,1 Prozent klettern ließ.

Der Getränkekonzern PepsiCo enttäuschte dagegen, obwohl der Umsatz um 11 Prozent nach oben gegangen war. Mit 1,06 Dollar Gewinn pro Aktie ausgenommen Sonderposten blieb das Unternehmen unter den erwarteten 1,08 Dollar pro Aktie. Um Kosten zu sparen, wird Pepsi 3300 Angestellte entlassen und sechs Produktionsanlagen schließen. Die Papiere fielen um knapp 12 Prozent.

Quelle: ntv.de

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