Fed und Daten stützen US-Börsen gut behauptet
03.11.2010, 22:15 UhrDie weitere Lockerung der Geldpolitik und gute Konjunkturdaten stützen die US-Börsen. Der Sieg der Republikaner im Repräsentantenhaus und die Zugewinne im Senat spielen am Markt kaum eine Rolle. Auf Unternehmensseite stehen die Quartalszahlen von Time Warner im Blickpunkt.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte ging 0,2 Prozent höher auf 11.215 Punkten aus dem Handel. Im Verlauf bewegte sich das Marktbarometer zwischen 11.097 und 11.226 Zählern. Der breiter gefasste S&P-500 erhöhte sich um 0,4 Prozent auf 1198 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gewann 0,3 Prozent auf 2540 Punkte.
Die US-Notenbank will bis Ende des zweiten Quartals 2011 weitere Staatsanleihen für 600 Mrd. Dollar erwerben. Ziel ist, die der Rezession inzwischen zwar entronnene, aber noch immer nur schwach wachsende Wirtschaft anzukurbeln und so mehr Jobs zu schaffen. Fed-Chef Ben Bernanke begründete den Beschluss mit der Misere am Arbeitsmarkt. Die Erholung der Wirtschaft gehe nur sehr langsam voran.
Unerwartet gute Konjunkturdaten wurden von den Börsianern positiv aufgenommen. Das Wachstum der US-Dienstleister gewann im Oktober an Tempo. Der Service-Index des Institutes for Supply Management (ISM) stieg auf 54,3 von 53,2 Zählern im September. Auch die Auftragslage der US-Industrie verbesserte sich im September unerwartet stark. In der Privatwirtschaft wurden zudem im Oktober überraschend viele neue Stellen geschaffen. Einer Erhebung der Arbeitsagentur ADP zufolge stieg die Zahl der Jobs in der Privatwirtschaft um 43.000.
Der Medien-Gigant Time Warner konnte nicht an frühere Kinoerfolge wie "Harry Potter und der Halbblutprinz" und "Hangover" anknüpfen. Der Gewinn fiel im Quartal um ein Fünftel auf 522 Mio. Dollar. Die Aktie gab rund ein Prozent nach.
Oracle-Papiere ließen mehr als Prozent Federn. In dem Rechtsstreit zwischen SAP und seinem US-Rivalen steht Kreisen zufolge möglicherweise eine Teil-Einigung bevor. SAP habe zugestimmt, 120 Mio. Dollar an Oracle zu zahlen, hieß es aus Kreisen. Im Gegenzug verzichte Oracle darauf, von SAP Strafzahlungen zu fordern.
Zu den größten Verlierern zählten die Aktien von PulteGroup mit einem Kurseinbruch von knapp acht Prozent. Zuvor hatte das Bauunternehmen berichtet, der Verlust im dritten Quartal habe sich ausgeweitet.
Auf den Verkaufslisten standen auch die Aktien von BlackRock mit einem Abschlag von 4,3 Prozent. Die Bank of America will ihren Anteil an dem Vermögensverwalter deutlich reduzieren.
An der New York Stock Exchange wechselten rund 1,1 Mrd. Aktien den Besitzer. 1704 Werte legten zu, 1257 gaben nach und 117 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von zwei Mrd. Aktien 1448 im Plus, 1121 im Minus und 158 unverändert.
An den US-Kreditmärkten stiegen die zehnjährigen Staatsanleihen um 4/32 auf 100-13/32. Sie rentierten mit 2,577 Prozent. Die 30-jährigen Bonds brachen um zwei volle Punkte auf 96-30/32 ein und hatten eine Rendite von 4,052 Prozent.
Quelle: ntv.de, rts