Ukraine und die Zinsängste Sorgen lassen Dow sinken
07.08.2014, 22:40 Uhr
Leitzinsen, Sanktionen, Konflikte: Eine schwierige Gemengelage, mit der sich US-Anleger auseinandersetzen müssen.
(Foto: REUTERS)
Am Ende sind es die Unwägbarkeiten des Ukraine-Konflikts, die den Handelstag dominieren. Auch die steigende Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung durch die US-Notenbank vermiest die Stimmung. Dagegen kommen auch gute Quartalszahlen nicht an.
An der Wall Street haben am Donnerstag Skepsis und Sorgen die Oberhand behalten, nachdem die Indizes noch im Plus gestartet waren. Die rasche Abwärtsbewegung ab Mittag belegte die Nervosität der Anleger, die vor allem von der Ukraine-Krise und der Furcht vor höheren Zinsen herrührt.
Der Dow-Jones-Index verlor 0,5 Prozent auf 16.368 Punkte. Der S&P-500 fiel um 0,6 Prozent, der Nasdaq-Composite gab 0,5 Prozent nach.
Gute Nachrichten kamen vom US-Arbeitsmarkt, sie weckten aber zugleich die Sorge vor einer strafferen Geldpolitik. In der vergangenen Woche haben weniger Amerikaner als erwartet erstmals Arbeitslosenhilfe beantragt. Die Daten untermauern, dass sich der US-Arbeitsmarkt zügig erholt, und liefern ein weiteres Argument für baldige Zinserhöhungen der US-Notenbank. Die Angst davor war der Grund für die heftigen Kursverluste der US-Börsen in der vergangenen Woche.
Händler greifen bei 21st Century Fox zu
An der Börse stand der Medienkonzern 21st Century Fox mit seinen positiven Quartalszahlen im Fokus der Anleger. Die Aktie lag 5 Prozent im Plus. Der Kurs von Transocean profitierte nur wenig davon, dass der Ausrüster der Ölindustrie den Gewinn im zweiten Quartal um 91 Prozent gesteigert hat. Die Titel stiegen um 0,2 Prozent. Der Kaffeekonzern Keurig Green Mountain hat mit seinem Umsatz die Erwartungen verfehlt, die Aktie verlor 1,59 Prozent.
Aktien der Bank of America fielen 0,5 Prozent. Die Bank steht im Hypothekenstreit laut Wall Street Journal kurz vor der Einigung mit dem Justizministerium. Die Papiere von Duke Energy legten 1,1 Prozent zu, nachdem der Versorger einen Gewinnsprung von 80 Prozent hingelegt und die Ziele für das Jahr angehoben hat.
Umsatz-Meldung bringt Netflix nach oben
Die Netflix-Aktie sprang um 4,5 Prozent nach oben. Der CEO des Filmverleihers, Reed Hastings, hatte gesagt, dass der Umsatz mit den Abonnenten im vergangenen Quartal den des Fensehprogrammanbieters HBO übertroffen habe.
Nach Börsenschluss werden noch Zynga und News Corp Geschäftszahlen veröffentlichen. Zynga legten 4,7 Prozent zu, News Corp gaben 1,2 Prozent
Dollar nach EZB-Entscheidung im Plus
Am Devisenmarkt profitierte der Dollar von den guten US-Konjunkturdaten und von Äußerungen des EZB-Präsidenten Draghi. Dieser hatte unter anderem gesagt, fundamental seien die Voraussetzungen für einen schwächeren Euro besser als zuvor. Die Gemeinschaftswährung konnte sich am späten Abend indes leicht erholen und stand schließlich bei 1,3365 Dollar.
Quelle: ntv.de, mmo/DJ/dpa/rts