Fallender Ölpreis hilft US-Börsen legen zu
08.03.2011, 22:21 UhrNach den Kursverlusten zum Wochenbeginn geht es am Dienstag an der Wall Street aufwärts. Der niedrigere Ölpreis sorgt für ein Aufatmen auf dem Parkett. Zudem sorgt die Bank of America mit einer optimistischen Prognose für gute Laune.
Eine leichte Entspannung am Ölmarkt lockt an der Wall Street die Optimisten aus der Defensive. Die Anleger ließen sich am Dienstag auch von einer optimistischen Prognose der Bank of America anstecken und trieben die Kurse an den US-Börsen nach oben. In den Hintergrund traten Befürchtungen, dass das aufgrund der Unruhen in der arabischen Welt deutlich teurer gewordene Öl die Konjunkturerholung abwürgen könnte.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notierte um 1,0 Prozent höher und schloss bei 12.214 Punkten. Sollte der Index die Marke von 12.300 Stellen durchbrechen, könnte dies weitere Kursgewinne nach sich ziehen, sagte Bruce Zaro, technischer Marktstratege von Delta Global Asset Management. Der breiter gefasste S&P-500 gewann 0,9 Prozent auf 1322 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq stieg um 0,8 Prozent auf 2768 Punkte.
Für Aufatmen sorgte der Rückgang des zuletzt stark gestiegenen Ölpreises. Hintergrund war, dass die in der Opec zusammengeschlossenen Förderländer über eine Ausweitung der Produktion verhandeln. Viele Mitglieder des Kartells zeigten sich jedoch davon überzeugt, dass der von den Unruhen in Libyen ausgelöste Preisanstieg lediglich psychologisch bedingt sei und grundsätzlich bereits genügend Öl gefördert werde.
"Öl wird hier noch für eine Weile das Thema sein", sagte Anlagestratege Hank Smith von Haverford Trust. Er sieht den Markt weiter reif für "zumindest einen Rückschlag, wenn nicht sogar für eine Korrektur". Der S&P hat seit September etwa 25 Prozent zugelegt.
Der fallende Ölpreis half insbesondere den Kursen von Fluggesellschaften. United Continental Holdings zogen um 6,1 Prozent an, Delta Air Lines sogar um 9,7 Prozent.
Die Aktien von Bank of America sprangen um 4,7 Prozent in die Höhe. Das Geldhaus hält langfristig einen Vorsteuergewinn von rund 40 Milliarden Dollar für möglich. Das hatten manche Investoren der Bank nicht zugetraut. Auch andere Finanzwerte lagen im Plus, der S&P-Sektorenindex kletterte um 2,2 Prozent.
Spekulationen auf einen Zusammenschluss der amerikanischen Telekom-Tochter T-Mobile USA mit dem Konkurrenten Sprint Nextel trieben die Aktienkurse der beiden Konzerne in die Höhe. Sprint-Anteilsscheine legten 4,9 Prozent zu. Die Telekom-Titel schlossen in Frankfurt mit knapp vier Prozent im Plus. T-Mobile USA hat seit längerem Probleme und kämpft mit schwindenden Kundenzahlen.
Der Flugzeugbauer Boeing profitierte von Aufträgen im Volumen von zehn Milliarden Dollar in China. Der Airbus-Rivale sicherte sich Bestellungen von Air China und Hainan Airlines. Das
Boeing-Papier verteuerte sich um 1,6 Prozent.
Zu den Kursverlierern zählten dagegen die Aktien der Internetvideothek Netflix, die um 5,8 Prozent nachgaben. Zuvor hatte die Filmfirma Warner Bros angekündigt, manche ihrer Streifen über Facebook zugänglich zu machen.
Quelle: ntv.de, rts