Technikaktien treiben US-Börsen legen zu
29.03.2011, 22:13 UhrLibyen und Japan sorgen an der Wall Street auch am Dienstag für leichte Verunsicherung. Auch die Konjunkturdaten sind nicht allzu rosig. Aber die starken Technik- und Einzelhandelspapiere übertünchen das.
Kursgewinne bei Technik- und Einzelhandelstiteln haben am Dienstag für eine positive Stimmung an der Wall Street gesorgt. Angesichts der Proteste in der arabischen Welt und der Atomkrise in Japan zeigten sich Investoren aber weiter vorsichtig. Wie am Montag waren die Umsätze niedrig. Das Quartal ende mit vielen Unsicherheiten, sagte ein Analyst.
Der Dow Jones der Standardwerte legte um 0,7 Prozent zu und schloss bei 12.279 Punkten. Beim breiter aufgestellten S&P 500 betrug das Plus 0,7 Prozent auf 1319 Stellen. Der Nasdaq Composite Index stieg um 1,0 Prozent auf 2756 Zähler.
Auf Konjunkturseite beschäftigten sich die US-Anleger mit dem Case-Shiller-Hauspreisindex und dem US-Verbrauchervertrauen. Die Preise für Wohnimmobilien in ausgewählten US-Ballungsgebieten sind im Januar nicht so stark gefallen wie erwartet. Einfamilienhäuser in den 20 größten Städten kosteten 0,2 Prozent weniger als im Dezember, wie aus dem Index von Standard & Poor's/Case Shiller hervorgeht. Im Vorfeld befragte Analysten hatten mit einem Minus von 0,4 Prozent gerechnet.
Das Konsumklima in den USA hat sich angesichts der Atomkatastrophe in Japan und der Unruhen in Libyen im März überraschend stark eingetrübt. Der Index für das Verbrauchervertrauen sank auf 63,4 von revidiert 72,0 Punkten im Februar, wie das Forschungsinstitut Conference Board mitteilte. Damit entfernt sich das Barometer wieder von dem Drei-Jahres-Hoch, das im Vormonat erreicht wurde. Analysten hatten im Schnitt mit einem Rückgang auf 65,0 Punkte gerechnet. Düsterer beurteilt werden vor allem die Aussichten für den Arbeitsmarkt und die Lohnentwicklung. Zugleich rechnen die US-Verbraucher mit stärker steigenden Preisen. Die Stimmung der Verbraucher gilt als zentraler Indikator für die Konsumausgaben, die etwa zwei Drittel der US-Wirtschaftsleistung ausmachen.
Im Interesse der Anleger standen die Papiere von Home Depot. Die Baumarktkette hatte zuvor ein Programm zu Rückkauf eigener Aktien im Volumen von einer Milliarde Dollar angekündigt, was den Aktienkurs um 2,9 Prozent nach oben trieb.
Der Zuwachs bei der Nasdaq war auf große Internetunternehmen zurückzuführen. So wurden die Aktien von Amazon.com mit einem Aufschlag von 3,0 Prozent gehandelt. Das Unternehmen führt einen Musikdienst im Internet ein, mit dem Kunden ihre Titel online abspeichern und mit PC oder Mobiltelefon abrufen können. Amazon ist damit schneller als die Konkurrenz von Apple und Google.
Derartige Angebote unter dem Stichwort Cloud Computing werden immer beliebter. Auch Cisco Systems will in diesem Bereich wachsen und kauft dafür das Unternehmen newScale für eine unbekannte Summe. Der Cisco-Kurs legte um 1,4 Prozent zu.
Quelle: ntv.de, rts