China-Hoffnung für Italien US-Börsen retten sich ins Plus
12.09.2011, 22:55 Uhr
Eine Dame, die schon viel erlebt hat: "Miss Liberty" im Hafen von New York.
(Foto: REUTERS)
Die US-Börsen erreichen mit einem Schlussspurt die Gewinnzone. Laut Händlern sorgt ein Medienbericht der "Financial Times" in der letzten Handelsstunde für kräftigen Aufwind, wonach sich Italien in Gesprächen mit chinesischen Investoren über den Ankauf von Staatsanleihen befindet.
Die Hoffnung auf chinesische Hilfe in der Eurozonen-Krise hat die US-Aktienmärkte am Montag in den letzten Handelsminuten ins Plus geführt. Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) gewann 0,6 Prozent bzw 69 Punkte auf 11.061. Der S&P-500 stieg um 0,7 Prozent bzw 8 Punkte auf 1.162. Der Nasdaq-Composite kletterte um 1,1 Prozent bzw 27 Punkte auf 2.495. Der Umsatz lag bei 1,09 (0,94) Mrd Aktien. Dabei wurden 1.464 (667) Kursgewinner sowie 1.580 (2.362) -verlierer gezählt. Unverändert schlossen 82 (82) Titel.
Die längste Zeit hatten die Investoren unter dem Eindruck der europäischen Schuldenkrise ihre Engagements am Aktienmarkt reduziert. Im Mittelpunkt stand dabei die Sorge vor einem Zahlungsausfall Griechenlands und der hieraus resultierenden Folgen für die Wirtschaft. Ausgelöst worden war die Sorge um eine Insolvenz Griechenlands von Aussagen des deutschen Wirtschaftsministers Rösler, der ein solches Ereignis nicht mehr ausschließen wollte.
Erleichterung zu später Stunde brachte dann ein Bericht der "Financial Times", wonach China sich in Gesprächen mit Italien über einen Kauf von Staatsanleihen des Landes in bedeutendem Umfang befindet. Dies wäre eine willkommene Hilfe für eines der am stärksten verschuldeten Länder der Eurozone. "Eine Hilfe Chinas ist ein Vertrauenssignal zu einem Zeitpunkt, da Vertrauen Mangelware ist", sagte Ryan Larson von RBC Global Asset Management.
Überdurchschnittlich fest tendierten Technologiewerte, die von einer neuen Übernahme profitierten. Broadcom will den Chip-Hersteller NetLogic Microsystems für 3,7 Mrd. Dollar kaufen. Je Aktie legt Broadcom damit 50 Dollar auf den Tisch - ein Aufschlag von 57 Prozent auf den Schlusskurs vom Freitag. Die NetLogic-Aktie sprang um 50,1 Prozent auf 48,12 Dollar. BroadCom gaben dagegen um 1,1 Prozent auf 33,06 Dollar nach. Tagessieger im Dow waren Intel mit plus 2,9 Prozent, drittstärkster Wert Cisco mit plus 1,7 Prozent.
Bank of America gewannen ein Prozent auf 7,05 Dollar. Bei der Bank sollen im Rahmen eines Restrukturierungsplans rund 30.000 Arbeitsplätze wegfallen. In den kommenden Jahren stünden mehrere Milliarden Dollar Kostensenkungen an, sagte CEO Brian Moynihan.
Auch im Sektor der Erdölausrüster halten die Übernahmeaktivitäten an. Technip aus Frankreich will das US-Unternehmen Global Industries für 1,07 Mrd. Dollar oder 8,00 Dollar je Aktie kaufen. Die Aktie des Übernahmekandidaten kletterte um 51 Prozent auf 7,78 Dollar. Dagegen hat Tenet Healthcare die Prognose für das Gesamtjahr gesenkt. Die Aktie brach um zehn Prozent auf 4,52 Dollar ein.
Quelle: ntv.de, DJ/rts