Marktberichte

Libyen belastet stark US-Börsen sacken ab

Der starke Ölpreisanstieg und die Sorgen vor einer weiteren Eskalation der Lage in Libyen drückt am Dienstag massiv auf die Kurse an der Wall Street. Auch der nach wie vor schwache US-Immobilienmarkt drückt auf die Stimmung der Anleger.

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(Foto: AP)

Die eskalierende Gewalt in Libyen hat die US-Aktienmärkte am Dienstag ins Minus gedrückt. Börsianer zeigten sich besorgt, dass die Unruhen in Nordafrika die Lieferungen der Ölförderstaaten beeinflussen und so die Preise nach oben treiben könnten. Die anziehenden Ölpreise wiederum könnten weitreichende Auswirkungen auf die Weltwirtschaft haben.

Belastend wirkte sich auch der anhaltende Preisverfall am amerikanischen Immobilienmarkt aus. In ausgewählten US-Ballungsgebieten verloren Wohnimmobilien im Dezember den sechsten Monat in Folge an Wert. Einfamilienhäuser und Wohnungen in den 20 größten Städten kosteten 0,4 Prozent weniger als im November, wie aus dem Index von Standard & Poor's/Case Shiller hervorgeht.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte fiel um 1,4 Prozent und schloss bei 12.212 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 gab 2,1 Prozent auf 1315 Zähler nach. Der Index der Technologiebörse Nasdaq brach sogar um 2,7 Prozent auf 2756 Stellen ein.

Der Rohölpreis kletterte seit Beginn der Unruhen in Nordafrika stetig nach oben und erreichte zwischenzeitlich den höchsten Stand seit mehr als zweieinhalb Jahren. Die Anleger scheuten das Risiko und mieden den Aktienmarkt. Sie bevorzugten stattdessen traditionell sicherere Anlagen in Staatsanleihen und Gold.

Bei den Einzeltiteln stand der Kurs des weltgrößten Einzelhändlers Wal-Mart im Fokus. Der Konzern verzeichnete das siebte Mal in Folge in den USA einen Absatzrückgang. Die Wal-Mart-Papiere sackten um 3,1 Prozent ab.

Auch eine Milliardenübernahme in der Ölbranche konnte die Anleger nicht in Kauflaune versetzen: Der Raffineriebetreiber Holly kauft für 2,85 Milliarden Dollar den Rivalen Frontier Oil. Dadurch weitet Holly seine Angebotspalette auf Benzin, Kerosin und andere Raffinerieprodukte aus. Das neue Unternehmen mit dem Namen "HollyFrontier" betreibt fünf Raffinerien mit einer Gesamtkapazität von mehr als 440.000 Barrel pro Tag. Holly-Aktien gaben 0,5 Prozent nach, Frontier-Papiere verbilligten sich um 4,1 Prozent.

Abgestraft wurden auch die Aktien des Technologie-Konzerns Apple. Das High-Tech-Papier verloren nach Spekulationen, dass die nächste Version des Tablet-Computers iPad aufgrund von Produktionsengpässen in Asien verschoben werden könnte, 3,4 Prozent. In Unternehmenskreisen hieß es aber, dass an den Gerüchten nichts dran sei.

Auf den Verkaufslisten der Börsianer standen zudem die Anteilsscheine der Fluggesellschaft Delta Air Lines. Im Zuge der steigenden Ölpreise brach das Papier der Airline um 6,6 Prozent ein.

Quelle: ntv.de, nne/rts

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