Beruhigte Anleger US-Börsen schließen fester
19.02.2010, 22:32 UhrMit weiteren Zugewinnen beenden die New Yorker Börsen eine erfolgreiche Handelswoche. Der anfängliche Schreck über die Erhöhung des Diskonsatzes durch die Fed ist schnell verflogen. Eine moderate Inflation nimmt vielen Investoren die Furcht vor einer raschen Erhöhung des Leitzinses.
Die Anleger haben die überraschende Anhebung des Diskontsatzes durch die Federal Reserve nach anfänglicher Besorgnis als Zeichen für die Stärke des Finanzsystems gewertet und den US-Börsen zu leichten Gewinnen verholfen. Die moderate Inflation nahm vielen Investoren zudem die Furcht vor einer raschen Erhöhung des Leitzinses.
Die Verbraucherpreise legten im Januar mit 0,2 Prozent weniger stark zu als erwartet. Zudem beruhigte der Chef der Fed von New York, William Dudley, den Markt mit dem Hinweis, die Erhöhung des Diskontsatzes sei lediglich eine "kleine technische Änderung". Die Aussage der Fed, die Leitzinsen über einen längeren Zeitraum nicht antasten zu wollen, gelte weiter.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss nach anfänglichen Verlusten im Plus und notierte 0,1 Prozent fester bei 10.402 Punkten. Im Verlauf pendelte er zwischen 10.339 und 10.438 Stellen. Der breiter gefasste S&P-500 legte um 0,2 Prozent zu auf 1109 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gewann 0,1 Prozent auf 2243 Punkte. Für die Gesamtwoche ergibt sich damit ein Plus von drei Prozent beim Dow, von 3,1 Prozent beim S&P und 2,8 Prozent beim Nasdaq-Index.
Wenn sich die Fed zu einem solchen Schritt entscheide, dann müsse dies als gute Nachricht bewertet werden, sagte der Analyst Charles Lieberman von Advisors Capital Management. Die Maßnahme deute auf eine Erholung der Wirtschaft und auf ein stabileres Finanzsystem hin. Viele Investoren, die bisher von der Null-Zins-Politik der Fed profitierten, hatten sich zunächst vor einer baldigen Erhöhung der Leitzinsen gesorgt. Die Notenbank hatte den Zinssatz für Übernachtkredite am Donnerstagabend nach Börsenschluss von 0,5 auf 0,75 Prozent erhöht und damit Notkredite für Banken verteuert.
Die Aktien von Geldhäusern, die bei Börseneröffnung unter Druck geraten waren, erholten sich im Handelsverlauf. Ihnen kamen dabei auch Kaufempfehlungen von Morgan Stanley zu Gute. So kletterten etwa die Titel der Bank of New York Mellon 3,5 Prozent. Zu den Gewinnern im Dow gehörten Industrietitel. United Tech-Anteilsscheine gewannen 0,6 Prozent, die des Flugzeugbauers Boeing 1,1 Prozent.
Die Aktien von Dell gaben dagegen um 6,7 Prozent nach. Der drittgrößte Computerhersteller der Welt enttäuschte mit einer Bruttogewinnspanne, die unter den Analystenerwartungen lag.
Die Anteilsscheine von Schlumberger fielen um 2,9 Prozent. Der Ölfeld-Dienstleister plant einem Bericht des "Wall Street Journal" zufolge eine milliardenschwere Übernahme des Rivalen Smith International. Die Papiere von Smith International schossen um mehr als 13 Prozent nach oben.
Quelle: ntv.de, rts