Marktberichte

Draghi-Gerüchte ziehen nicht mehr US-Börsen schwächeln

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(Foto: REUTERS)

Anleger an den US-Börsen lassen sich zur Wochenmitte nicht aus der Reserve locken. Zwar verdichten sich Gerüchte über angeblich unbegrenzte Staatsanleihenkäufe der EZB, dem stehen jedoch schwache heimische Konjunktursignale gegenüber.

Dow Jones
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Nur kein Risiko eingehen! Einen Tag vor der mit Spannung erwarteten Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) schienen die US-Finanzmärkte wie gelähmt. Keine Anlageklasse verzeichnete nennenswerte Bewegungen. Ermutigende heimische Konjunkturdaten fielen nicht ins Gewicht. Stattdessen richteten sich die Blicke nach Frankfurt, wo EZB-Präsident Mario Draghi am Donnerstag voraussichtlich verkünden wird, wie die Zentralbank der Schuldenkrise in der Eurozone begegnen will.

Einige Details sickerten schon vorher durch. Angeblich plant Draghi den unbegrenzten Kauf von Staatsanleihen der Euro-Krisenländer, um auf diese Weise die Zinslast dieser Staaten zu mildern. Draghi wolle die zusätzliche Liquidität dem Markt aber wieder entziehen, um eine Ausweitung der Geldmenge zu verhindern, zitiert der Fernsehsender Bloomberg am Mittwoch zwei EZB-Mitarbeiter, die in den Plan eingeweiht seien. Schon am Montag sagte der EZB-Präsident vor EU-Abgeordneten, der Kauf von Staatsanleihen mit einer Laufzeit von bis zu drei Jahren stelle keine Finanzierung von Staatsschulden durch die Notenbank dar.
In den USA waren die revidierten Daten zur Produktivität außerhalb der Landwirtschaft besser als erwartet ausgefallen. Die Daten verpufften aber, weil der international tätige Logistiker FedEx mit einer Gewinnwarnung Angst vor einer weltweiten Konjunkturschwäche schürte.

Der Dow-Jones-Index gewann 0,1 Prozent auf 13.047 Punkte. Der S&P-500 sank um 0,1 Prozent auf 1403 Punkte. Der Nasdaq-Composite gab um 0,2 Prozent auf 3069 Punkte nach.

Am Aktienmarkt fiel der Kurs von FedEx um 2 Prozent. Die neuen Ertragsprognosen des Unternehmens liegen unter den bisherigen Analystenschätzungen. Im Sog von FedEx fielen die Titel von Wettbewerber UPS um 2,4 Prozent. Dass die Verluste nicht deutlicher ausfielen, erklärten Marktbeobachter damit, dass die pessimistischen FedEx-Erwartungen der US-Notenbank Gründe liefern könnten, mehr Geld zu drucken.

Facebook-Aktien legten um 4,8 Prozent zu. CEO Zuckerberg hat versichert, dass er seine Aktien auch nach Ablauf der vorgeschriebenen Haltefrist nicht verkaufen wird. Am Dienstag hatten die Titel ein neues Rekordtief erreicht. Der Kurs von Microsoft schloss kaum verändert. Das Unternehmen stellte gemeinsam mit Nokia ein Smartphone mit dem neuen Betriebssystem Windows Phone 8 in New York vor. In Helsinki brachen Nokia um rund 13 Prozent ein. Ein Händler sprach von einer wenig überzeugenden Präsentation mit technischen Problemen.

Quelle: ntv.de, nne/rts/DJ

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