Ölpreis belastet US-Börsen schwächer
23.05.2008, 22:24 UhrDer anhaltend hohe Ölpreis hat die US-Aktienmärkte belastet und erneut die Inflationssorgen der Anleger angefacht. Dies drückte die Kurse von Unternehmen in energieabhängigen Branchen wie Luftfahrt und Gastronomie. Hinzu kamen Daten zum US-Immobilienmarkt, aus denen ein deutlicher Anstieg der unverkauften Bestände an Eigenheimen hervorging. Mit den den Tagesverlusten besiegelten die drei Hauptindizes ihre schwächste Woche seit drei Monaten.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte beendete den Handel 1,2 Prozent tiefer bei 12.479 Punkten. Im Verlauf hatte er sich zwischen 12.460 und 12.621 Punkten bewegt. Der breiter gefasste S&P-500-Index gab 1,3 Prozent auf 1375 Zähler nach. Der Technologie-Index Nasdaq fiel um 0,8 Prozent auf 2444 Punkte. Im Wochenverlauf gab der Dow damit 3,9 Prozent und der S&P 3,5 Prozent ab, beim Composite der Nasdaq waren es 3,3 Prozent. 
Leichtes US-Öl verteuerte sich nach eintägiger Verschnaufpause zeitweise auf mehr als 135 Dollar, bevor seine Notierung wieder nachgab. "Der Markt fängt an zu glauben, dass angesichts der anhaltend hohen Ölpreise eine längere Inflationsperiode in Kombination mit der Konjunkturabschwächung möglich ist", sagte Brandon Thomas von Portfolio Management Consultants. Zudem deute der Anstieg der Eigenheim-Inventarbestände darauf hin, dass die Probleme der Immobilien-Branche noch nicht ausgestanden seien.
Zu den gewichtigsten Verlierern im Dow gehörte der als Konjunkturbarometer geltende Mischkonzern United Technologies mit 2,6 Prozent Kursabschlag. Den Dow wie auch den S&P 500 belastete der weltgrößte Versicherer American International Group. Sein Kurs sank um 2,3 Prozent, nachdem Moody's das Rating für die Schuldtitel des Unternehmens wegen dessen Engagements am US-Hypothekenmarkt und bei Kreditderivaten herabgestuft hatte. Die Aktie der Fluggesellschaft Continental Airlines verlor 8,1 Prozent, die der American-Airlines-Mutter AMR 3,7 Prozent. Bei den Restaurant-Ketten gab das Papier der Cheesecake Factory 6,4 Prozent ab und das von Darden Restaurants 4,4 Prozent.
General-Motors-Titel fielen auf ein 26-Jahres-Tief, nachdem der Autokonzern erklärte, Streiks bei einem Zulieferer und in eigenen Werken hätten seinen Gewinn um 2,8 Milliarden Dollar geschmälert. Sie beendeten den Handel 4,5 Prozent im Minus. Das Papier des Budweiser-Brauers Anheuser-Busch zog 7,7 Prozent an, nachdem es aus Kreisen hieß, der belgische Konkurrent InBev arbeite an einem milliardenschweren Übernahmeangebot. Fusionspläne des Erdöl-Dienstleisters Halliburton belasteten dagegen dessen Aktie: Sie verlor 1,1 Prozent.
Quelle: ntv.de