Marktberichte

Frühindikatoren im Fokus US-Börsen unentschlossen

Die amerikanischen Börsen haben die neue Woche mit einem psychologisch spannenden Tag begonnen: Nach einem zunächst schwachen Start setzten sich infolge halbwegs guter Konjunkturdaten die Bullen durch, doch denen ging am Nachmittag die Puste aus. Der einfache Grund: Die Führenden Indikatoren täuschen über viele Probleme nicht hinweg.

Der Dow-Jones verbesserte sich um 0,3 Prozent auf 13.028 Punkte, während sich der marktbreite S&P-500-Index um ein Pünktchen auf einen Stand von 1426 Zählern schob. Die Hightech-schwere Nasdaq konnte sich hingegen nicht im Plus halten: Für den Index ging es um 0,5 Prozent auf einen Stand von 2516 Punkten runter.

Mit Blick auf die Blue Chips konnten Anleger froh sein, die psychologisch wichtige Marke von 13.000 Punkten über die Schlussglocke zu retten. Von dem Montagmittagschwung, der den wichtigsten Industrieindex zeitweise um 150 Zähler nach oben und damit über 13.100 Punkte katapultiert hatte, war am Ende aber nicht mehr viel übrig.

Dabei hatten sich die Bullen am Morgen über unerwartet starke Daten gefreut: Der Index der Führenden Indikatoren ist zum zweiten Mal in Folge gestiegen. Das Conference Board, ein privates Institut, das den Index betreut, sieht damit bestätigt, dass die US-Wirtschaft zwar weiterhin schwach, aber nicht in einer Rezession sei.

Dennoch: Den Markt belasten zahlreiche fundamentale Sorgen, unter anderem an den Rohstoffmärkten. Der Ölpreis kletterte am Montag über 127 Dollar pro Fass, was zum Teil der Opec anzulasten ist, die vor September kein Treffen und wohl auch keine Anhebung der Förderquoten plant. Die Rallye an den Rohstoffmärkten ist umso bedenklicher, als in der vergangenen Woche vor allem das vom hohen Ölpreis belastete, schwache Verbrauchervertrauen dem Markt alle Kraft entzogen hatte.

Auf Unternehmensseite standen die Baumärkte im Mittelpunkt. Home Depot war mit einem Abschlag von einem Prozent einer der größten Verlierer im Dow-Jones-Index, was an negativen Aussichten des Konkurrenten lag. Lowe's hatte am Morgen einen Gewinneinbruch um 18 Prozent bekanntgegeben und damit zwar die Quartalsprognosen geschlagen. Doch senkt man den Ausblick mit der Begründung, dass die Immobilienkrise andauere.

Im Dow-Minus schloss auch Microsoft vor dem Hintergrund neuer Verhandlungen mit Yahoo. Zwei Wochen nachdem man eine Übernahme der Suchmaschine abgeblasen hat, gehen die Gespräche weiter, wenngleich eine komplette Übernahme nicht mehr zur Debatte stehen soll. Analysten glauben, dass Microsoft recht verzweifelt um Yahoo buhlt, um eine Kooperation des Partners mit Google zu verhindern, die den Online-Bereich des Dow-Konzerns weiter ins Hintertreffen bringen würde.

Zwei weitere Meldungen rückten Hightech ins Rampenlicht: Goldman Sachs stuft den Chip-Sektor von "Neutral" auf "Attraktiv" auf. Man hoffe auf eine fundamentale Verbesserung für die Branche im zweiten Halbjahr. Die Aktien konnten allerdings nicht profitieren; die Branchenriesen Intel und AMD schlossen im Minus.

Eine weitere Aufstufung von Goldman Sachs hob die Aktie von Amazon.com auf ein Plus von 8 Prozent. Die Umsatzentwicklung des Unternehmens seit besser und andauernder als bei anderen Online-Unternehmen, weshalb die Aktie für langfristig orientierte Anleger immer interessanter werde.

Quelle: ntv.de

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