Marktberichte

Später Ausverkauf US-Börsen verlieren

Die US-Börsen haben am Dienstag nach einem Ausverkauf in der letzten Handelsstunde mit Verlusten geschlossen. Vorher schwankten die Indizes einmal mehr, denn während die Aussichten der Unternehmen enttäuschten, war die Zinsrate LIBOR weiter gefallen und Lehman Brothers verkaufte Kreditderivate.

Der Dow-Jones-Index fiel um 232 Zähler oder 2,5 Prozent auf 9034 Punkte. Der marktbreite S&P-500-Index sank um 30 Zähler oder 3,1 Prozent auf 955 Punkte. Die Hightech-orientierte Nasdaq gab um 74 Zähler oder 4,1 Prozent auf 1697 Punkte nach.

Die Märkte waren bis kurz vor Handelsschluss nervös, da man den Verkauf von Credit Default Swaps von Lehman Brothers erwartete. Diese wurden kurz vor Handelsschluss ohne Verluste abgerechnet, was an den Märkten für Erleichterung sorgte.

Zusätzlich war die Interbank-Zinsrate LIBOR auch am Dienstag weiter gesunken, was für eine weitere Entspannung auf den Kreditmärkten sorgte. Allerdings blieb die Besorgnis darüber, ob damit auch das Vertrauen in die Banken wachse.

Ansonsten bestimmten die Quartalszahlen weitgehend den Handel, denn einige Unternehmen enttäuschten mit ihren Aussichten. So schlug der Chemiekonzern DuPont zwar die Erwartungen, senkte aber die Gewinnprognose für das Gesamtjahr, da die Nachfrage sowohl in den USA als auch in Europa sinke. Die Papiere fielen um 8 Prozent.

Der Baumaschinenhersteller Caterpillar warnte, dass sich die US-Wirtschaft nach ihrer Erfahrung bereits in einer Rezession befinde und die Wirtschaft in Europa bis zum Jahresende folgen werde. Deshalb sei der Gewinn im vergangenen Quartal auf 1,39 Dollar pro Aktie gesunken, aber die Prognose für das Gesamtjahr wurde beibehalten. Dennoch fiel die Aktie um 4,8 Prozent.

Eine Reihe von Unternehmen half dem Dow aber auch auf die Beine. Das Kreditkartenunternehmen American Express konnte ebenfalls bessere Zahlen melden als befürchtet. Der Gewinn sank zwar um 24 Prozent auf 815 Millionen Dollar. Doch trotz der Besorgnis darüber, dass bei den Kreditkarten die nächste Blase platzen könnte, stieg die Aktie um 8,3 Prozent.

Der Pharmakonzern Pfizer konnte den Gewinn im vergangenen Quartal verdreifachen. Allerdings blieb der Umsatz etwas hinter den Erwartungen zurück. Die Aktie stieg dennoch um 0,3 Prozent.

Der Industriemulti 3M hat keinerlei Sorgen und konnte den Gewinn um 5,8 Prozent auf 991 Millionen Dollar steigern. Auch die Aussichten waren gut, was die Aktie um 4,4 Prozent hochtrieb.

Die Fluggesellschaften profitierten vom fallenden Ölpreis, der allein in diesem Monat um über 20 Prozent nachgegeben hat. So meldete UAL, die Muttergesellschaft von United Airlines, zwar einen Verlust, konnte die Erwartungen aber schlagen. Deshalb legte die Aktie um 8,9 Prozent zu.

Der Technologiesektor litt allerdings, denn die Wirtschaftskrise macht sich in der Nachfrage bemerkbar. So enttäuschten sowohl die Aussichten von Chiphersteller Texas Instruments als auch die von Logitech, dem Hersteller von Computermäusen. Die Papiere von Texas Instruments fielen um 6,5 Prozent, die von Logitech gaben um 15 Prozent nach.

Die Analysten von Goldman Sachs empfahlen außerdem, die Aktien von Citigroup zu verkaufen und stattdessen die Papiere von Morgan Stanley zu kaufen. Deshalb sank die Citigroup-Aktie um 6 Prozent, während die von Morgan Stanley um 2,2 Prozent zulegte.

Im Automobilsektor fiel die Aktie von Ford um 6,9 Prozent, da das Unternehmen von Investor Kirk Kerkorian, Tracinda, überlegt, seine Anteile an Ford, insgesamt 6 Prozent des Unternehmens, abzustoßen. Einen kleinen Teil der Aktien hat Tracinda bereits verkauft.

Quelle: ntv.de

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