Marktberichte

Hoffen auf Obama US-Börsen versöhnlich

Zum Jahresende gaben die US-Börsen noch einmal alles: Zwei Tage in Folge kletterten die Kurse - doch änderte die kleine Rallye an der erschütternden Jahresbilanz erwartungsgemäß wenig. Die Wall Street hat eines der schlechtesten Börsenjahre der Geschichte hinter sich gebracht. Und die meisten Experten gehen davon aus, dass 2009 nicht viel besser wird.

Der Dow-Jones-Index stieg am Mittwoch um 107 Zähler oder 1,2 Prozent auf 8775 Punkte, während sich der marktbreite S&P-500-Index um 12 Zähler oder 1,4 Prozent auf 903 Punkte verbesserte.

Die Hightech-orientierte Nasdaq schloss noch etwas stärker, und zwar mit einem Plus von 26 Zählern oder 1,7 Prozent bei 1577 Punkten.

Auf Jahressicht haben die Blue Chips allerdings 35 Prozent verloren, der breite Markt rund 40 Prozent. Der Finanzsektor ist um bis zu 70 Prozent eingebrochen, zahlreiche Traditionsunternehmen sind gar verschwunden: Bear Stearns und Lehman Brothers gibt es nicht mehr, Merrill Lynch nur noch als Tradinggruppe der Bank of America; Goldman Sachs und Morgan Stanley sind zu Banken gewandelt worden, womit der gesamte Sektor der Investmentbanken der Vergangenheit angehört.

Der größte Verlierer im Dow-Jones-Index ist General Motors; dem einstigen Automobilriesen - jahrzehntelang das Rückrat der amerikanischen Industrie - sind 85 Prozent abhanden gekommen. Weitere große Dow-Verlierer sind Alcoa mit einem Jahresverlust von 75 Prozent und die Bankwerte.

Nur zwei Dow-Aktien haben es im Laufe des Jahres ins Plus geschafft: Der Einzelhandelsriese Wal-Mart hat sich um 11 Prozent verbessert, die Aktie von McDonald's um 4 Prozent.

Für zahlreiche Verlierer ging es zum Jahresausklang noch einmal bergauf: Alcoa und Boeing etwa kletterten am Dienstag und Mittwoch deutlich. Fonds scheinen hier zu Tiefstpreisen zugekauft zu haben, um ihre Ausgangsposition für 2009 zu stärken.

Ansonsten spielte der letzte Handelstag keine große Rolle mehr; Aktien bewegten sich kaum, und Konjunkturdaten wurden weitgehend übergangen. Die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung sind in der vergangenen Woche - angeblich - um 94 000 auf 492 000 gefallen; das wäre ein historischer Wochenrückgang. Analysten begegnen den Zahlen allerdings mit Zweifeln und rechnen mit einer Revidierung in der nächsten Woche.

Für 2009 gehen die meisten Analysten davon aus, dass sich die Lage am Arbeitsmarkt weiter verschlechtert. Die Rezession im allgemeinen soll bis ins zweite Halbjahr anhalten. Manch einer spekuliert darauf, dass sich die Börse vor der Konjunktur erholt doch für den Moment sind die Erwartungen an das neue Jahr bescheiden. Möge es besser werden als 2008.

Quelle: ntv.de

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