Rohstoffe geben Rückenwind US-Börsen wagen sich vor
09.05.2011, 22:20 UhrDie Erholung der Rohstoffpreise und die aufgefrischte Fusionsfantasie haben am Montag die Aktienkurse an Wall Street gestützt. Anfängliche Sorgen wegen der griechischen Schuldenproblematik traten dabei in den Hintergrund.
Eine Erholung an den Rohstoffmärkten hat der Wall Street am Montag ins Plus verholfen. Die Gewinne hielten sich allerdings in Grenzen, weil Sorgen über die Zahlungsfähigkeit des hoch verschuldeten Griechenlands den Euro-Kurs drückten. Der stärkere Dollar machte wiederum einen Großteil der Kursgewinne bei den Rohstoff-Werten zunichte und schwächte die Risikobereitschaft bei den Anlegern. Verschärft wurde die Schuldenkrise im Euro-Raum durch eine erneute Herabstufung der Bonität Griechenlands durch die Ratingagentur Standard & Poor's.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 0,4 Prozent im Plus bei 12.684,68 Punkten. Für den breiter gefassten S&P-500 ging es um 0,5 Prozent nach oben auf 1346,29 Punkte. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gewann 0,6 Prozent auf 2843,25 Punkte.
"Der Anstieg hängt größtenteils an der Erholung bei Rohstoffen", sagte Marktökonom Peter Cardillo von Avalon Partners. Der Reuters/Jefferies Rohstoff-Index legte 1,6 Prozent zu. Nach Einschätzung von Cardillo besteht in einem massiven Kursrutsch des Euro die größte Bedrohung für den US-Aktienmarkt.
Im frühen Verlauf lagen die Schuldenkrise in der Eurozone und die damit verbundenen starken Abgaben an Europas Aktienmärkten den US-Anlegern noch stärker auf dem Magen. Die Ratingagentur S&P hatte aufgrund des gestiegenen Umschuldungsrisikos die Bonitätsnote des Landes am Berichtstag erneut gesenkt, was auch den Euro unter Abgabedruck setzte.
Übernahmekampf um Autovermieter
Neben den steigenden Rohstoffpreisen half auch die anhaltende Fusions- und Übernahmephantasie im Markt: So legten Papiere des Autovermieters Dollar Thrifty 13,7 Prozent zu, nachdem Hertz ein Übernahmeangebot über 2,36 Mrd. US-Dollar vorgelegt hatte. Mit der aufgestockten Offerte will Hertz den Rivalen Avis Budget ausbooten, der sich ebenfalls um Dollar Thrifty bemüht.
Im Biotechnologiebereich gewannen Alkermes 5 Prozent. Das Unternehmen hatte eine Fusion mit Elan in einem Volumen von 960 Mio. US-Dollar angekündigt.
Unter den Energiewerten stiegen Chevron 1,2 Prozent und Exxon um 0,6 Prozent. Der Preis für US-Öl der Marke WTI hatte um über 5 Prozent zugelegt.
McDonald's kletterten um 0,8 Prozent, nachdem der Fastfood-Konzern ein flächenbereinigtes Umsatzwachstum von 6 Prozent im April vorzuweisen hatte. Das ist der stärkste Monatsanstieg seit Oktober.
Citigroup fielen nach einer Aktienzusammenlegung im Verhältnis von 1:10 um 2,6 Prozent. Auch andere Finanzwerte blieben hinter dem Markt zurück. Bank of America gaben 1,1 Prozent nach, JP Morgan fielen um 0,2 Prozent.
Google muss seinen Spitzenplatz als wertvollste Marke der Welt an Apple abtreten. Für Papiere des neuen Spitzenreiters ging es um 0,3 Prozent nach oben, der neue Zweite legte 0,4 Prozent zu.
Quelle: ntv.de, rts/DJ/dpa