Marktberichte

Haushaltssorgen in Europa US-Dollar rückt vor

In der Nacht geht es mit dem Euro an den asiatischen Devisenmärkten leicht nach unten. Daneben halten Beobachter auch das britische Pfund weiterhin fest im Blick.

Unsicherheiten in Europa stärken den Dollar.

Unsicherheiten in Europa stärken den Dollar.

(Foto: AP)

Der Dollar hat im fernöstlichen Handel am Donnerstag gegenüber dem Euro an Boden gewonnen. Die europäische Gemeinschaftswährung Euro wurde zu 1,3642 Dollar gehandelt nach 1,3659 Dollar zum US-Handelsschluss.

Gegenüber der japanischen Währung fiel der Dollar um 0,1 Prozent auf 90,43 Yen. Der Euro kostete 123,21 Yen. Der Schweizer Franken notierte bei rund 1,0710 Franken je Dollar und bei etwa 1,4613 Franken je Euro.

Am Vortag hatten Sorgen über die Staatsfinanzen Großbritanniens das britische Pfund erneut belastet. Die britische Währung rutschte zur Wochenmitte auf ein Ein-Wochen-Tief von 1,4873 Dollar nach 1,4994 Dollar im späten Vortagesgeschäft. Der Euro kletterte bis auf 91,30 (90,68) Pence.

"Vor dem Hintergrund der Krise in Griechenland rücken auch die Staatsfinanzen Großbritanniens verstärkt in den Fokus des Marktes", bemerkten die Währungsexperten der Commerzbank. "Es stellt sich zunehmend die Frage, ob das Land in der Lage sein wird, den Staatshaushalt ausreichend schnell zu konsolidieren."

Sorgennebel in London

Die Skepsis sei angesichts der anstehenden Parlamentswahlen im Frühling verstärkt worden, was das Pfund in den vergangenen Tagen unter Druck gesetzt hat.

Großbritannien wurde wegen seines starken Bankensektors hart von der Finanzkrise und der globalen Rezession getroffen. Anders als Griechenland profitiert es aber bisher von besten Konditionen am Kapitalmarkt. Die Ratingagentur Fitch zeigte sich am Dienstag allerdings unzufrieden mit dem Sanierungsprogramm der Regierung und weckte Zweifel an der AAA-Topbonität des Landes. Daraufhin hatte sich der Fokus am Devisenmarkt auf die Londoner Probleme erweitert.

Vergleichsweise ruhig hatte sich zur Wochenmitte der Euro-Handel gestaltet. Die Gemeinschaftswährung pendelte am Mittwoch weite Teile des Tages um ihren Vortagesschluss von 1,36 Dollar. Am Nachmittag legte sie im Gleichklang mit den steigenden Aktienmärkten auf 1,3670 Dollar zu.

Am Rentenmarkt hatte der Bund-Future zeitweise 21 Ticks im Minus bei 122,62 Punkten notiert. Händlern zufolge drückten die in der Woche zahlreichen Anleiheemissionen auf die Kurse. Entspannung gab es bei den Versicherungen gegen den Ausfall griechischer und portugiesischer Staatsanleihen.

Die fünfjährigen Kreditderivate zur Absicherung griechischer Staatsschulden (CDS) fielen nach Daten von CMA Datavision auf 274,4 Basispunkte. Zum Handelsschluss in New York am Freitag waren es noch 290,9 Basispunkte gewesen. Auch die CDS für portugiesische Staatsschulden verbilligten sich, sie fielen auf 110,3 Basispunkte von 118,3 Basispunkten.

Quelle: ntv.de, mmo/rts

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